Insgesamt richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sieben neue Forschungsgruppen und eine neue Kolleg-Forschungsgruppe ein. Das hat der Hauptausschuss der DFG auf Empfehlung des Senats beschlossen. Die neuen Forschungsgruppen erhalten insgesamt rund 39 Millionen EUR inklusive einer Programmpauschale in Höhe von 22 Prozent für indirekte Projektausgaben. Zusätzlich zu den acht Neueinrichtungen wurde die Verlängerung von drei Forschungsgruppen für eine zweite Förderperiode beschlossen. Eine der neu eingerichteten Forschungsgruppen wird im Rahmen der D-A-CH-Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert.
Im Rahmen der D-A-CH-Zusammenarbeit geförderte internationale Forschungsgruppe
Aufgrund diverser Krisen in der EU wie der Finanz-, Migrations- und Coronakrise und dem dadurch bewirkten Wandel ist es aus Sicht der Wissenschaft Zeit, die Neuformierung der EU aus einer breiter gefassten Perspektive zu betrachten. Dies ist das Ziel der gemeinsam mit dem SNF geförderten Forschungsgruppe "Rekonfiguration Europas. Zwischen Kompetenz und Kontrolle". Ihre These: Die EU ist hin- und hergerissen zwischen dem Aufbau von Kompetenzen zur Lösung grenzüberschreitender Probleme und der Kontrolle dieser Kompetenzen. Dies führt in ein Dilemma: Unkontrollierte Kompetenzen sind gefährlich, überkontrollierte nutzlos. Der Verbund geht davon aus, dass die Neuformierung der EU wesentlich vom Umgang mit diesem Dilemma bestimmt wird. Er strebt an, die Kompromisse zwischen Kompetenz und Kontrolle sowie deren Entwicklung im Zeitverlauf und zwischen unterschiedlichen Politikfeldern zu verstehen. Zudem möchten die Forschenden Entstehung und Entwicklung dieser Kompromisse erklären und schließlich einschätzen, was dies für den Wandel der EU als Ganzes bedeutet.
Zum Nachlesen
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (27.09.2024): DFG fördert sieben neue Forschungsgruppen und eine neue Kolleg-Forschungsgruppe