KOODAC konzentriert sich auf die Entwicklung von Medikamenten gegen fünf häufige Krebsarten im Kindesalter: Neuroblastom, Medulloblastom, Ewings-Sarkom, Rhabdomyosarkom und eine Form des Leberzellkarzinoms. Krebs wird durch Mutationen der DNA von Zellen verursacht. Diese können dazu führen, dass Zellen Proteine produzieren, die normalerweise nicht ihn ihr vorkommen und das Krebswachstum antreiben, sogenannte Onkoproteine. Zwar kann die Medizin einige diese Onkoproteine bereits mit Medikamenten behandeln – den Großteil allerdings nicht. Und zu diesem Großteil gehören fast alle Onkoproteine, die das Krebswachstum bei Kindern befeuern.
KOODAC will dieses Problem lösen und setzt dazu auf eine bahnbrechende neue Technologie namens „Target Protein Degredation“ (gezielter Abbau von Proteinen). Kern dieses Behandlungsansatzes ist eine neue Generation von Medikamenten, die sogenannten „Degrader“ (Abbauer). Diese können Onkoproteine gezielt über ein Abbausystem für Proteine, das in allen Zellen vorhanden ist, auflösen und unwirksam machen. In der Folge stirbt die mutierte Krebszelle. Anders als Chemo- oder Strahlentherapien sind Degrader nicht toxisch und erzeugen deshalb weniger Nebenwirkungen. Zudem können sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Das macht sie zu einem idealen Werkzeug auch im Kampf gegen Hirntumore. Verabreichbar sind Degrader als Tabletten oder in flüssiger Form.
Das interdisziplinäre Team besteht aus Forschenden aus den Bereichen Strukturbiologie, Biochemie, pädiatrische Onkologie und medizinische Chemie aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Deutschland. Die Finanzierung wird von Cancer Research UK, dem Institut National Du Cancer und KiKa (Children Cancer Free Foundation) im Rahmen von Cancer Grand Challenges bereitgestellt.
Cancer Grand Challenges, gegründet von der Cancer Research UK und dem National Cancer Institute, unterstützt weltweit Forschungsteams, die sich den größten Herausforderungen in der Krebsbekämpfung stellen. Die jüngste Finanzierungsrunde von 125 Millionen US-Dollar (114 Millionen Euro) markiert einen bedeutenden Meilenstein in der globalen Krebsforschung.
Zum Nachlesen
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg (06.03.2024): 25 Millionen US-Dollar für internationale Krebsforschung