StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Engere Kooperation zwischen Arbeitgebern und Hochschulen für einen besseren Berufseinstieg

Frankreich: Engere Kooperation zwischen Arbeitgebern und Hochschulen für einen besseren Berufseinstieg

Der Arbeitgeberverband Medef, die Hochschulrektorenkonferenz CPU sowie die Vertreter der Grandes Écoles (CGE) und der Ingenieurhochschulen (Cdefi) wollen die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen verbessern. Insbesondere der Berufseinstieg von Studierenden und Promovierten soll gefördert werden.

Während der Sommeruniversität der Medef, die dieses Jahr unter dem Thema „Großartige Jugend“ (Formidable Jeunesse) veranstaltet wurde, haben die Partner eine Vereinbarung unterzeichnet. Sechs Maßnahmen sollen ab sofort umgesetzt und im kommenden Jahr evaluiert werden.

Die Vorsitzende der Kommission für Bildung/Ausbildung/Berufseinstieg der Medef, Florence Poivey, erklärte, dass damit die Nachwuchskräfte bestmöglich auf das Unternehmen und die Unternehmer auf die Betreuung des Nachwuchses vorbereitet werden sollten. „Dies ist der Beginn eines großen gemeinsamen Abenteuers auf der Basis von Vertrauen“, ergänzte der Präsident der Medef, Pierre Gattaz, der hofft, dass Unternehmen zukünftig nicht mehr als „Großer Satan“ gesehen würden.

Folgende Maßnahmen sollen Unternehmen und Hochschulen näher zusammenbringen:

  • Auf Auslandsreisen, die die Medef für ihre Mitglieder organisiert, sollten künftig auch Hochschulpräsidenten Teil der Delegation sein. Schließlich ginge es sowohl Unternehmern als auch den Hochschulen darum, international erfolgreich zu sein und die vielversprechendsten Talente zu gewinnen, erläuterte Florence Poivey.
  • Mydocpro.org, eine Online-Plattform des Vereins Bernard-Grégory, der CPU und der Medef für die bessere Sichtbarkeit der Kompetenzen von Promovierten, soll bekannter werden. In einem Jahr sollen dort 100 Unternehmen und 1.000 Doktoranden angemeldet sein.
  • 18 statt wie bisher neun Doktorandenschulen sollen die Weiterbildung „Kompetent für das Unternehmen“ anbieten. Das Angebot, das momentan als Pilotprojekt in den Einrichtungen läuft, dauert ein Jahr und besteht aus 70 Stunden Theorie sowie 30 Stunden Praxis im Unternehmen.
  • Unternehmen und Hochschulen wollen gemeinsam berufliche Ausbildungen auf Bachelor-Niveau entwickeln, um bereits frühzeitig benötigte Arbeitskräfte zu gewinnen.
  • Schaffung von drei Lehrstühlen in Kooperation zwischen Universitäten, Grandes Écoles und kleinen und mittleren Unternehmen. Bisher beteiligen sich vor allem große Unternehmensgruppen an Lehrstühlen.
  • Unternehmen, vorerst drei, sollen studentische Startup-Projekte betreuen. Vorbild ist hierbei ein entsprechendes Projekt des Software-Entwicklers Cegid aus Lyon.

Der Vorschlag des Vorsitzenden der CPU, Jean-Loup Salzmann, die Promotion als Ausbildungsniveau in den Tarifverträge zu verankern, wurde von der Medef verhalten aufgenommen: „Ich habe keine Vorbehalte gegen eine bessere Anerkennung der Promotion, aber der Tarifvertrag ist vielleicht nicht das beste Mittel dafür“, antwortete der Vize-Präsident der Medef, Alexandre Saubot.

Quelle: educpros.fr, Le Point Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

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