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Frankreich: Neue Fördermaßnahmen für Schüler, Auszubildende und Studierende

Berichterstattung weltweit

Die französische Regierung hat mehr Unterstützung für ihre jungen Erwachsenen zugesagt. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung der Studien- und Schülerbeihilfen und finanzielle Unterstützung beim Berufseinstieg.

Am 11. April 2016 gab die Regierung zahlreiche Maßnahmen zur Unterstützung von Schülern, Auszubildenden, Studierenden und jungen Berufseinsteigern bekannt. Dafür werden 400 bis 500 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt. An der Ausarbeitung waren neben dem Premierminister auch die Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem, die Arbeitsministerin Myriam El Khomri sowie der Minister für Städtebau, Jugend und Sport Patrick Kanner beteiligt. Staatspräsident François Hollande hatte die Jugend 2012 zu einer der Prioritäten seiner Amtszeit erklärt. Bei den nun bekannt gegebenen Vorhaben handelt es sich um das dritte Maßnahmenpaket.

Im Einzelnen wurden insbesondere folgende, mehrheitlich ab September 2016 geltende, Maßnahmen bekannt gegeben:

  • Erhöhter Steuersatz für befristete Arbeitsverträge um unbefristete Verträge zu fördern (von einer Befristung sind 87 Prozent der Berufseinsteiger betroffen)
  • Berufseinstiegsbeihilfe nach sozialen Kriterien: Fortzahlung der Studienbeihilfe bis zu vier Monate nach dem Abschluss (ob Ausbildung oder Studium)
  • Staatliche Mietbürgschaft für alle unter 30 (betrifft circa 300.000 junge Erwachsene; seit 2013 kann die Mietbürgschaft bereits von Studierenden in Anspruch genommen werden)
  • Zusätzliche Studienbeihilfen in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr für diejenigen, die bisher von Immatrikulationsgebühren befreit waren aber keine weitere finanzielle Unterstützung erhielten (betrifft circa 25.000 Studierende)
  • Erhöhung der Beihilfe nach sozialen Kriterien für Gymnasiasten um zehn Prozent
  • Übernahme der Krankenversicherung für alle jungen Erwachsenen, die ihre Ausbildung elternunabhängig absolvieren (betrifft circa 30.000 bis 50.000 Jugendliche)
  • Erhöhung des Auszubildendengehalts um 300 bis 400 Euro jährlich für alle unter 20-Jährigen (aktuell zwischen 25 und 78 Prozent des Mindestlohns, dieser liegt bei 1.466 Euro brutto)
  • Fünf Jahre lang jährlich 2.000 zusätzliche Berufsschulplätze insbesondere in „zukunftsträchtigen Berufsfeldern“ (zweijährige Ausbildung mit Abschluss Brevet de technicien supérieur, BTS
  • Einmalig 1.000 Euro für Ausbildungsabbrecher wenn sie ihre Ausbildung fortsetzen (betrifft circa 12.500 Jugendliche von 110.000 Abbrechern)

Premierminister Manuel Valls erklärte hierzu: „Es geht darum, auf Höhe der Erwartungen der Jugend zu sein. Es geht darum, Antworten zu finden die konkrete Verbesserungen für die jungen Erwachsenen bringen. Mit dem heute präsentierten Plan stellt die Regierung weiterhin Mittel in außergewöhnlicher Höhe zur Verfügung und gestaltet ihr Handeln langfristig. Nicht um den Widerstand zu beenden, das ist nicht das Thema, sondern um auf die tiefliegenden Sorgen zu reagieren, die eine langfristige Antwort benötigen und die im Laufe der letzten Wochen geäußert wurden.“ Seit dem 31. März demonstrieren mehrheitlich Studierende in Paris nachts auf dem Place de la République gegen das gesellschaftliche Klima in Frankreich und die aktuell laufenden Arbeitsmarktreformen sorgen für Proteste an den Universitäten.

Quelle: MENESR, Le Monde Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Förderung Fachkräfte

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