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Französische Exzellenzinitiative: Evaluierung und Verstetigung

Berichterstattung weltweit

Die Standorte der ersten Runde der französischen Exzellenzinitiative Idex wurden evaluiert. Drei Hochschulzusammenschlüsse werden künftig dauerhaft mit zusätzlichen staatlichen Mitteln gefördert, bei dreien wurde die vorläufige Förderung verlängert, für zwei Standorte endet sie.

In Frankreich können sich anders als bei der deutschen Exzellenzinitiative keine einzelnen Universitäten sondern ausschließlich Zusammenschlüsse von Hochschulen und Forschungseinrichtungen bewerben. In den Jahren 2011 und 2012 wurden acht Standorte für die Förderung ausgewählt: Straßburg, Bordeaux, Aix-Marseille, Toulouse sowie die Zusammenschlüsse im Pariser Großraum Paris Sciences Lettres, Sorbonne-Paris-Cité, Sorbonne Universités und Paris-Saclay. Mit den zusätzlichen staatlichen Mitteln sollten sie sich zu Forschungsuniversitäten von Weltrang entwickeln. Sie erhielten jährlich die Zinsen aus jeweils 700 bis 950 Millionen Euro Kapitalanlagen.

Die nun durchgeführte Evaluierung nach vier Jahren Förderung erfolgte dreistufig durch eine Selbsteinschätzung der Idex-Standorte, Ortsbegehungen eines Expertenkomitees mit internationaler Besetzung sowie Ortsbegehungen durch eine internationale Jury unter Vorsitz des Wirtschaftsprofessors Jean-Marc Rapp (ebenfalls verantwortlich für die aktuell laufende zweite Exzellenzinitiative). Der Premierminister folgte ihrer Empfehlung zur Verstetigung folgender Standorte:

  • Aix-Marseille (750 Millionen Euro, jährliche Erträge 25,6 Millionen Euro)
  • Bordeaux (700 Millionen Euro, jährliche Erträge 23,9 Millionen Euro)
  • Straßburg (750 Millionen Euro, jährliche Erträge 25,6 Millionen Euro)

Die Hochschulverbünde erhalten dadurch dauerhaft den Zinssatz von 3,41 Prozent aus den Kapitalanlagen. Die Qualitätssicherung erfolgt künftig im Rahmen der regulären Evaluierungen des zuständigen Rats HCERES (Haut conseil d' évaluation de la recherche et de l' enseignement supérieur) sowie den Fünf-Jahres-Rahmenverträgen für die Grundfinanzierung zwischen den Standorten und dem Staat.

Drei Standorte haben sich nach Einschätzung der Jury noch nicht genug weiterentwickelt und bekommen daher eine Verlängerung der vorläufigen Förderung:

  • Sorbonne Universités (800 Millionen Euro, jährliche Erträge 27,3 Millionen Euro) – zwei Jahre Verlängerung
  • Paris Sciences Lettres (750 Millionen Euro, jährliche Erträge 25,6 Millionen Euro) – 18 Monate Verlängerung
  • Paris-Saclay (950 Millionen Euro, jährliche Erträge 32,4 Millionen Euro) – 18 Monate Verlängerung

Zwei Standorte können die Ziele der Exzellenzinitiative laut der Jury nicht mehr erreichen. Ihre Förderung wird daher eingestellt und sie dürfen das Exzellenzlabel „Idex“ nicht mehr verwenden: Toulouse und Sorbonne-Paris-Cité.

Eine Evaluierung der Idex 2014 hatte ergeben, dass die Initiative erfolgreich zu mehr Forschungsprojekten und der Sichtbarkeit der Standorte beigetragen hat. Weniger messbare Fortschritte gab es in der Lehre und die geförderten Einrichtungen berichten von hohem administrativem Aufwand um die Mittel abzurufen.

Quelle: MENESR Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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