StartseiteLänderEuropaFrankreichFranzösisches Programm für Zukunftsinvestitionen PIA: Förderung von Graduiertenschulen und Lehre

Französisches Programm für Zukunftsinvestitionen PIA: Förderung von Graduiertenschulen und Lehre

Berichterstattung weltweit

Frankreich setzt sein Programm für Zukunftsinvestitionen PIA fort und fördert in einem ersten Schritt die Entwicklung neuer Studienformate sowie die Gründung von Graduiertenschulen nach anglo-amerikanischem Vorbild.

Das dritte Programm für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissements d’avenir) der französischen Regierung startet mit zwei Ausschreibungen, die sich an die Universitäten richten. Wie am 16. Februar 2017 bekannt gegeben wurde, wird die Nationale Forschungsagentur ANR in Kürze Ausschreibungen zu „Universitären Forschungsschulen“ (Écoles universitaires de recherche) sowie „Neuen Studiengängen“ (Nouveaux cursus à l'université) veröffentlichen. Mit dem umfangreichen Investitionsprogramm PIA hat der Staat seit 2010 47 Milliarden Euro, mehrheitlich als Kapitalanlage, bereitgestellt, um Lehre, Forschung und Innovation in Frankreich zu fördern. 2015 kündigte Staatspräsident François Hollande die dritte Ausgabe des PIA an, bei der zehn Milliarden Euro investiert werden sollen.

Die Universitären Forschungsschulen orientieren sich hierbei am Vorbild der anglo-amerikanischen Graduate Schools und sollen jedem Universitätsstandort „die Möglichkeit eröffnen, den Impact und die internationale Attraktivität seiner Forschungen in einem wissenschaftlichen Feld zu verstärken.“ Damit sollen Lehre und Forschung enger verbunden, die fachlichen Stärken einer Einrichtung oder eines Standorts unterstützt und die Sichtbarkeit und Attraktivität für internationale Studierende und Doktoranden erhöht werden. Auch sollen Projekte, die in anderen Kontexten oder im Rahmen von PIA 1 oder 2 gefördert wurden, so die Möglichkeit für eine Anschlussfinanzierung erhalten. Bislang wird die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchs‘ in Frankreich durch die Doktorandenschulen (Écoles doctorales) koordiniert. Alle Doktoranden sind verpflichtend in einer der 273 Strukturen eingeschrieben, die thematisch dementsprechend sehr breit aufgestellt sind.

Mit den „Neuen Studiengänge“ sollen Ausbildungsangebote gefördert werden, die Studierenden einen besseren Berufseinstieg ermöglichen, indem sie auf deren zunehmende Heterogenität reagieren und Studienprogramme flexibler, individueller und pluridisziplinärer gestalten. Hierzu gehört auch der Ausbau von Weiterbildungsangeboten im Sinne des Lebenslangen Lernens. Weiterhin soll die Lehre digitaler und die Möglichkeiten für ein Fernstudium ausgebaut werden.

Es wird zwei Ausschreibungsrunden für beide Programme geben. In der ersten Runde, die noch im Februar 2017 beginnt und deren Ergebnisse im Oktober bekannt gegeben werden sollen, stehen für beide Themen je 150 Millionen Euro zur Verfügung. Wie auch bei den Programmen der vorherigen PIA-Ausschreibungen wird eine internationale Jury die Begutachtung übernehmen. Die Förderung läuft über zehn Jahre, Zwischenevaluierungen sind nach drei und sechs Jahren vorgesehen.

Quelle: MENESR, Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Förderung

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