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Jahresbericht 2015 der Carnot-Institute

Berichterstattung weltweit

Die Carnot-Institute waren auch 2015 für 55 Prozent der Projekte zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und Unternehmen verantwortlich. 20 Prozent der eingeworbenen Projektmittel kamen aus europäischen oder internationalen Förderquellen.

Das Netzwerk der Carnot-Institute besteht aus 34 anwendungsorientierten öffentlichen Forschungsinstituten in ganz Frankreich, die für vier bzw. fünf Jahre Fördermittel sowie das entsprechende Label von der Regierung erhalten.

Das Gesamtbudget aller Carnot-Institute betrug im vergangenen Jahr erneut 2,2 Milliarden Euro, davon stammten 600 Millionen Euro von Unternehmen. Sie beteiligten sich an internationalen Carnot-Projekten mit Mitteln in Höhe von 83 Millionen (2014: 75 Millionen). Eine Milliarde Euro des Budgets kamen aus Subventionen (2014: 985 Millionen). Aus den geförderten Projekten entstehen jährlich 65 Ausgründungen. Über 2.000 Unternehmen (darunter 900 kleine und mittelständische Unternehmen/Industriebetriebe) schließen mehr als 7.500 Verträge pro Jahr mit den Carnot-Instituten. Jährlich werden 1.050 Patentanträge eingereicht – das Carnot-Netzwerk ist damit nationaler Platz zwei hinter dem Automobilhersteller PSA. 15 Prozent aller Wissenschaftler im Öffentlichen Dienst arbeiten in Carnot-Instituten (27.000 Wissenschaftler und Techniker, darunter 8.000 Doktoranden von denen wiederum 1.400 staatlich gefördert im Unternehmen promovieren). Zwischen 2010 und 2014 stieg die Zahl der direkten Kooperationsverträge von Carnot-Instituten mit Unternehmen um 52 Prozent.

Seit 2013 existiert mit Carnot Europe eine eigene Struktur, die die Institute bei Bewerbungen für europäische Projekte unterstützt. 2015 wurden von den Instituten insgesamt 200 Millionen Euro im Rahmen internationaler Fördermittelausschreibungen eingeworben, dies entspricht 20 Prozent der eingeworbenen Fördermittel. Diese Quote soll in kommenden Jahren gesteigert werden. Strategisch bemühen sich die Institute gemeinsam um Kooperationen vor allem mit Industrienationen aber auch Ländern mit starkem Wirtschaftswachstum wie China oder Brasilien. 2015 wurden insbesondere Projekte für eine intensivere Zusammenarbeit mit den USA und Singapur durchgeführt.

2015 wurde das Carnot-Label umfassend von einem externen Ausschuss evaluiert. Dieser stellte der Förderung ein sehr gutes Zeugnis aus und empfahl die Verstetigung des Labels. Es sollte laut Empfehlung für zehn statt wie aktuell für fünf Jahre vergeben werden, allerdings mit einer Evaluierung alle zwei Jahre. Auch empfahl der Ausschuss eine genauere Definition der Qualitätskriterien und eine größere strategische Unabhängigkeit der Institute von den öffentlichen Forschungseinrichtungen denen sie angehören. Die Nationale Forschungsagentur ANR (Agence nationale de la recherche) hat zudem die einzelnen Institute evaluiert. Weiterhin wurde entsprechend der Ausschuss-Empfehlungen eine überarbeitete Ausschreibung der ANR für neue Carnot-Institute veröffentlicht. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Die beiden wichtigsten jährlichen Veranstaltungen des Netzwerks sind die Tagung „17/20 der Carnot-Institute“ sowie die Messe „Rendez-vous Carnot“ zu der 2015 2.500 Teilnehmer kamen (2010: 1.800). Bei den „Rendez-vous Carnot“ werden zudem Geschäftstreffen zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen und Unternehmen organisiert. 2015 waren es 9.200 Termine (2010: 6.000). 98 Prozent der Unternehmen gaben an, neue Kooperationspartner auf der Messe gefunden zu haben. Zudem feierte das Carnot-Netzwerk 2015 sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt in der französischen Nationalbibliothek in Paris.

Quelle: Instituts Carnot Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Netzwerke Innovation

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