Neben Deutschland haben elf weitere Mitgliedstaaten – Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Schweden, die Slowakei und Spanien – das Vorhaben mit dem Titel „European Battery Innovation – EuBatIn“ vorbereitet. Gemeinsam werden sie in den kommenden Jahren bis zu 2,9 Mrd. Euro an Finanzmitteln bereitstellen. Auf diese Weise sollen zusätzliche private Investitionen von 9 Mrd. Euro mobilisiert werden. Das Vorhaben ergänzt das erste, im Dezember 2019 von der Kommission genehmigte Important Project of Common European Interest (IPCEI) für die Batterie-Wertschöpfungskette.
Das Projekt deckt die gesamte Batterie-Wertschöpfungskette von der Gewinnung von Rohstoffen, der Konzeption und Fertigung von Batteriezellen und -sätzen und bis hin zum Recycling und zur Entsorgung in einer Kreislaufwirtschaft ab, wobei der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit liegt. Es soll zu einer ganzen Reihe neuer technologischer Durchbrüche beitragen, die verschiedene Zellchemien und neuartige Produktionsverfahren sowie andere Innovationen in der Batterie-Wertschöpfungskette umfassen, zusätzlich zu dem, was durch das erste Batterie-Großprojekt erreicht werden soll.
42 direkte Teilnehmer, darunter kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Neugründungen, die in einem oder mehreren Mitgliedstaaten tätig sind, werden untereinander und mit über 150 externen Partnern aus Europa (z. B. Hochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen und KMU) in rund 300 geplanten Projekten eng zusammenarbeiten. Die Laufzeit des Gesamtvorhabens endet voraussichtlich 2028. Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton erklärte dazu:
„Die Wertschöpfungskette für Batterien spielt eine strategische Rolle, wenn es darum geht, unsere ehrgeizigen Ziele in Bezug auf saubere Mobilität und Energiespeicherung zu erreichen. Durch die Schaffung einer vollständigen, CO2-armen und digitalen Batteriewertschöpfungskette in Europa können wir unserer Industrie einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen und unsere unerwünschten Abhängigkeiten von Drittländern verringern – kurz gesagt, wir werden widerstandsfähiger.“
Die Genehmigung des Großprojekts ist Teil der Bemühungen der Europäischen Kommission, die Entwicklung einer innovativen und nachhaltigen europäischen Batterieindustrie zu unterstützen. Wegen der immer wichtigeren Rolle von Batterien in vielen Bereichen und insbesondere für das Verkehrs- und das Energiewesen wird eine sichere, kreislauforientierte und nachhaltige Wertschöpfungskette immer bedeutsamer. Im Jahr 2017 gründete die Kommission deshalb die Europäische Batterie-Allianz. Im Jahr 2018 nahm die Kommission den Strategischen Aktionsplan für Batterien an und hat seither im Rahmen des Plans viele Initiativen fördern können.
Zum Nachlesen:
- Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland (26.01.2021): EU-Wettbewerbsaufsicht genehmigt Milliardenhilfen von zwölf EU-Staaten für paneuropäisches Forschungs- und Innovationsvorhaben für Batterien – koordiniert durch Deutschland
- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (26.01.2021): Altmaier: Großer Erfolg für den Standort Deutschland und Europa! - Europäische Kommission genehmigt zweites europäisches Batterie-Projekt