Professor Osipian stammt aus der ostukrainischen Stadt Kramatorsk in der Krisenregion Donezk. Hier kommt es seit 2014 immer wieder zu gewalttätigen Konflikten zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee. Das Gebiet wurde mehrere Monate von Separatisten besetzt und geriet unter Raketenbeschuss.
Osipians Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte und Kultur der Armenier im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa, die kollektive Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die kulturellen Identitäten im Osten der Ukraine. In seiner Heimat untersuchte er, wie russische Medien in ihren Berichten über die Ukraine-Krise mithilfe von historischen Mythen Feindbilder erschaffen. Zuletzt war Osipian an der Taras-Schewtschenko-Universität Kiew und am Institute of Economics and Humanities in Kramatorsk tätig.
Die Philipp Schwartz-Initiative
Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat zum dritten Mal Hochschulen und Forschungseinrichtungen für eine Förderung im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative ausgewählt. 41 Einrichtungen aus ganz Deutschland, darunter auch das Leipziger GWZO, können somit gefährdete ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für zwei Jahre in ihre Organisationen integrieren. Die Forscher, die aktuell Unterstützung erhalten, stammen aus der Türkei (40 Stipendiaten), Syrien (9), dem Irak (3), Venezuela (2), dem Jemen und der Ukraine (jeweils 1).