StartseiteLänderEuropaVereinigtes Königreich (Großbritannien)Ethikräte Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens stoßen Debatte zu Genom-Editierung an

Ethikräte Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens stoßen Debatte zu Genom-Editierung an

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Auf Einladung des Deutschen Ethikrates sind am 21. Oktober Vertreter der Ethikräte Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens zu ihrem 7. trilateralen Treffen in Berlin zusammengekommen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen öffentlichen Beratungen stand das Thema Genom-Editierung.

Peter Mills vom Nuffield Council on Bioethics stellte den vorläufigen Bericht „Genome editing“ vor, der die biowissenschaftlichen Grundlagen sowie die gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen des breiten Themenfeldes beleuchtet.

Im weiteren Verlauf des Treffens diskutierten die Tagungsteilnehmer das ganze Spektrum der Genom-Editierung und ihrer Anwendung bei Pflanzen, Tieren und speziell dem Menschen aus der jeweiligen nationalen Perspektive. Impulsreferate hielten Jens Kahrmann vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sowie Steffen Augsberg und Reinhard Merkel vom Deutschen Ethikrat.

Am Rande dieser Konferenz erklärten die Vorsitzenden der drei Räte, Peter Dabrock (Deutscher Ethikrat), Jean-Claude Ameisen (Comité Consultatif National d’Éthique) und Jonathan Montgomery (Nuffield Council on Bioethics): „Die Genom-Editierung und insbesondere die CRISPR-Cas9-Technologie bieten effektive und kostengünstige neue Möglichkeiten, DNA in lebenden Organismen zu verändern, zu löschen oder einzufügen. Die Technik findet breite Anwendung in vielen Forschungsgebieten. Die sich daraus ergebenden ethischen Fragestellungen werden vom Deutschen Ethikrat, dem Comité Consultatif National d'Éthique und dem Nuffield Council on Bioethics als wichtig erachtet.“

Im Anschluss an das gemeinsame Treffen in Berlin waren sich die Vorsitzenden der drei Ethikräte darin einig, dass eine Reihe von Schwerpunktthemen dringliche Aufmerksamkeit erfordern, darunter die mögliche Anwendung im Bereich der menschlichen Fortpflanzung, der Landwirtschaft und Tierhaltung sowie das „Gene Drive“ an Insekten.

Alle drei Räte setzen sich derzeit mit verschiedenen Fragestellungen zur Genom-Editierung auseinander. Ihre Vorsitzenden stimmten darin überein, dass eine breite öffentliche Debatte zu diesen Themen von immenser Bedeutung ist. Weiterhin vereinbarten sie, den regen Austausch über die Arbeitsprogramme in den kommenden Monaten fortzusetzen.

Gastgeber des nächsten trilateralen Treffens wird im Juni 2017 der französische Ethikrat sein.

Quelle: Deutscher Ethikrat / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Themen: Lebenswissenschaften Ethik, Recht, Gesellschaft

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