StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)She Figures 2024: Frauen in Forschung und Innovation laut EU-Bericht auffallend unterrepräsentiert

She Figures 2024: Frauen in Forschung und Innovation laut EU-Bericht auffallend unterrepräsentiert

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Die Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Innovation in Europa kommt nicht schnell genug voran: Frauen sind bei Karrieren und in Führungspositionen in Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik nach wie vor auffallend unterrepräsentiert. Dies geht aus der neuesten Ausgabe der Publikation "She Figures" der Europäischen Kommission hervor. Diese enthält Statistiken zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Forschung und Innovation in Europa enthält. Deutschland erreicht im neu eingeführten "She Figures Index" nur den drittletzten Platz.

She Figures ist eine alle drei Jahre durchgeführte Studie, in der die Gleichstellung der Geschlechter im Bereich Forschung und Innovation (FuI) überwacht wird. Sie untersucht Bereiche wie Karriereentwicklung, Besetzung von Entscheidungspositionen oder Einbeziehung einer Geschlechterdimension in Forschungsinhalte. Eine zentrale Neuerung der Ausgabe 2024 ist die Pilot-Einführung des "She Figures Index" zur Messung der Fortschritte bei der Geschlechtergleichstellung in FuI in den EU-Mitgliedstaaten. Auf den ersten Rängen stehen Schweden (87,6), Litauen (84,5) und Finnland (80,8). Unter den 27 Mitgliedstaaten liegt Deutschland mit einer Punktzahl von 62,8 auf Rang 25. Den niedrigsten Index erreicht Luxemburg mit 60,1.

Ekaterina Sachariewa, EU-Kommissarin für Start-ups, Forschung und Innovation, stellte mit Blick auf den diesjährigen Bericht fest:

"Der She Figures-Bericht ist ein Weckruf: Frauen treiben den Fortschritt in der Bildung voran, stoßen aber immer noch auf zu viele Hindernisse in Forschung, Innovation und Führung. Das müssen wir ändern - nicht nur, weil es fair ist, sondern weil die Zukunft Europas davon abhängt. Ein wirklich wettbewerbsfähiges und innovatives Europa ist ein Europa, in dem jeder Geist, unabhängig vom Geschlecht, die Chance hat, sich zu entfalten."

Der Bericht zeigt eine wachsende EU-weite Kluft zwischen den Geschlechtern in kritischen Sektoren wie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), in denen nur 22 Prozent der promovierten Forschenden Frauen sind. Dies verschärft nicht nur den bestehenden Fachkräftemangel in der EU, sondern gefährdet auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Zudem bestehen auf dem höchsten Niveau von FuI nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede, der Anteil der weiblichen Erfinderinnen liegt in Europa lediglich bei 9 Prozent, und 98 Prozent der EU-Forschung berücksichtigt keine geschlechtsspezifische Dimension.

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Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Fachkräfte Strategie und Rahmenbedingungen

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