Zu den Auswirkungen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs auf die Arbeit des DAAD sagte Präsident Mukherjee:
„Wir haben in diesen herausfordernden Zeiten gemeinsam mit unseren Mitgliedshochschulen und Geldgebern schnell und zielgerichtet Antworten auf die multiplen Krisen des vergangenen Jahres gesucht und gefunden: Die Kontakte nach Russland wurden auf Eis gelegt, Unterstützungsprogramme für die Ukraine in großem Maße aufgelegt, Schutzprogramme wie das Hilde-Domin-Programm ausgebaut und das Beratungsangebot für unsere Mitgliedshochschulen zu wissenschaftlichen Kooperationen unter schwierigen Umständen ausgebaut.“
Der lange Frieden in Europa nach Ende des Kalten Krieges sei vorüber, und in einer Zeit großer geopolitischer Verschiebungen und Verwerfungen komme der Außenwissenschaftspolitik im Sinne einer Science Diplomacy eine größer werdende Bedeutung und Verantwortung zu. Der DAAD lasse daher nicht nach, in der neuen "Welt-Unordnung" den globalen Kooperationsraum Wissenschaft zu stärken, den internationalen akademischen Austausch zu forcieren und den europäischen Hochschulraum zu befestigen.
Anstieg bei den Geförderten
DAAD-Generalsekretär Dr. Kai Sicks gab zu den DAAD-Förderaktivitäten an:
„Das vergangene Jahr war trotz aller Krisen auch ein gutes Jahr für den weltweiten akademischen Austausch: Mit dem Ausklingen der Pandemie wurde die wissenschaftliche Kooperation in Person und vor Ort wieder stärker genutzt. Mit über 140.000 Geförderten liegen wir bereits fast wieder auf dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Jahr war zudem von intensiven Verhandlungen um das weitere DAAD-Budget geprägt.“
Im November des vergangenen Jahres hat der DAAD dann vom Haushaltsgesetzgeber, dem Deutschen Bundestag, einen kräftigen Budgetzuwachs erhalten. Zudem sei es mit der großzügigen und flexiblen Unterstützung aus dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gelungen, kurzfristig mehrere Hilfsprogramme für geflüchtete Studierende und Forschende aus der Ukraine aufzulegen.
Internationale Studierende und Flüchtlinge aus der Ukraine
Der DAAD förderte im Jahr 2022 insgesamt 140.873 Studierende, Promovierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und weitere Hochschulbeschäftigte bei der internationalen akademischen Mobilität. Aus Deutschland wurden 71.051 Personen gefördert, aus dem Ausland 69.822. Über 20.000 davon waren DAAD-Stipendiatinnen und Stipendiaten, knapp 50.000 wurden im Programm Erasmus+ gefördert. Alle Weiteren waren Geförderte in DAAD-Projekten an deutschen oder ausländischen Hochschulen. Unter den Geförderten befinden sich auch etwa 10.000 ukrainische Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Hochschulbeschäftige, die DAAD und Erasmus+ im vergangenen Jahr unterstützen konnten.
DAAD-Haushalt und Beschäftigte
Der Haushalt des DAAD lag im vergangenen Jahr bei 775 Millionen Euro. In Bonn, Berlin und in rund 60 DAAD-Büros weltweit setzten sich 1.130 Beschäftigte für die Förderung und den Erhalt des akademischen Austausches ein. Etwa 400 Lektorinnen und Lektoren waren mit einer DAAD-Förderung an ausländischen Hochschulen im Einsatz. Seit 1950 hat der DAAD insgesamt 1,7 Millionen Studierende und Forschende aus Deutschland und 1,2 Millionen Geförderte aus dem Ausland bei ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützt.
Zum Nachlesen
- DAAD: Jahresbericht 2022