Folgende Schwerpunkte stehen beim Treffen in Osnabrück auf der Agenda:
1. Die Auswirkungen von COVID-19 auf die allgemeine und berufliche Bildung - gegenseitiges Lernen und die Lehren für die Zukunft
Die COVID-19-Pandemie hat die Bildungssysteme der EU-Mitgliedstaaten vor große Herausforderungen gestellt. Die Ministerinnen und Minister für Bildung werden sich daher zu Beginn des neuen Schul-, Ausbildungs- sowie akademischen Jahrs über die verschiedenen Maßnahmen, mit denen sich die Mitgliedstaaten gegen die Pandemie gestellt haben, austauschen und eine erste Bilanz über die Auswirkungen ziehen. Dabei sollen insbesondere die Themen digitale Teilhabe, Lernmobilität und Digitalisierung in der beruflichen Bildung in den Blick genommen werden.
2. Lernen vor Ort – gute Beispiele aus der Region
Die berufliche Bildung ist ein Eckpfeiler des Europäischen Bildungsraums. Anhand von zwei Beispielen für das duale Ausbildungssystem aus der Region Osnabrück werden sich die Bildungsministerinnen und Minister anschauen, wie digitaler und hybrider Unterricht in der beruflichen Bildung aussehen und wie der Dialog zwischen Schulen und Arbeitgebern funktionieren kann. Über einen Erfahrungsaustausch gilt es, Stärken der einzelnen Berufsbildungssysteme kennenzulernen.
3. Eine Skills-Agenda für Europa. Was kann sie ändern? Was sollte sich ändern?
Die Europäische Kommission, vertreten durch Kommissar Nicolas Schmit, wird die EU Skills Agenda als ambitionierte Dachinitiative im Bereich berufliche Bildung vorstellen. Im direkten Austausch mit den europäischen Sozialpartnern werden hierbei auch die Perspektiven von Unternehmern und Arbeitnehmern in die Diskussion einfließen.
4. Bündelung der Kräfte in der Berufsbildung: Startschuss für die Osnabrücker-Erklärung
Im Zeitalter von Digitalisierung, veränderten Anforderungen in der Berufs- und Arbeitswelt, der demografischen Entwicklung und dem Klimawandel kommt der beruflichen Bildung eine Schlüsselrolle zu. Die Anforderungen für Fachkräfte sind in vielen Bereichen anspruchsvoller geworden. Die berufliche Bildung soll jungen Menschen und Erwachsenen durch Ausbildung, Weiterbildung und lebenslanges Lernen berufliche Perspektiven eröffnen und sie auf die Arbeitsplätze der Zukunft vorbereiten. Die Ministerinnen und Minister werden, gemeinsamen mit den Europäischen Sozialpartnern und der Europäischen Kommission, die Osnabrücker-Erklärung auf den Weg bringen, um die europäische Berufsbildung zu modernisieren und in einem europäischen Bildungsraum die grenzübergreifende Zusammenarbeit zu vertiefen. Die Ziele der Erklärung sind u.a. eine höhere Beschäftigungsfähgikeit, eine exzellente Berufsbildung auf Hochschulniveau und damit eine Gleichwertigkeit der beruflichen mit der akademischen Bildung sowie eine bessere Durchlässigkeit von der akademischen in die berufliche Bildung. Die Bürgerinnen und Bürgen sollen Europa als grenzübergreifenden Ort zum Lernen und Arbeiten erfahren. Regierungen, Europäische Kommission und europäische Sozialpartner wollen damit den „Kopenhagen-Prozess“ als gemeinsame Plattform stärken, um die Aus- und Weiterbildung fit für die neue Dekade zu machen und Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Zur Tagung sind unter dem Vorsitz von Bundesbildungsministerin Karliczek die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Kultusministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig, die Bildungsministerinnen und -minister der EU-Mitgliedstaaten und der EFTA-Staaten sowie die Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend Mariya Gabriel und der Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte Nicolas Schmit eingeladen. Am zweiten Tag des Treffens stoßen Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Sozialpartner hinzu.