StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Finanzierungsschub für Nachwuchsforscher durch den Europäischen Forschungsrat

Finanzierungsschub für Nachwuchsforscher durch den Europäischen Forschungsrat

Hunderte Nachwuchsforscher in ganz Europa werden eine Finanzhilfe des Europäischen Forschungsrates erhalten, der in den nächsten Tagen sein Förderprogramm für die kommenden fünf Jahre ankündigen wird.

Im Rahmen des Bewerbungsaufrufs für die ERC- Starting Grants (Finanzhilfen für Nachwuchsforscher) werden etwas mehr als 670 Mio. EUR an rund 480 Forscher verteilt, wobei die einzelnen Stipendien einen Wert von jeweils 2 Mio. EUR haben.

Für diesen Wettbewerb, der jetzt im vierten Jahr ist, sind die Bewerberzahlen auch weiterhin sehr hoch: im Vergleich zum Vorjahr gab es dieses Jahr eine 42%ige Steigerung. Die veranschlagten Gesamtkosten für das gesamte Programm wurde ebenfalls um von fast 15% gegenüber dem Vorjahr erhöht.
"ERC-Finanzhilfen sind in der Forschergemeinde jetzt heiß begehrt, nicht zuletzt unter jungen Forschern, die sich oft schwer tun, eine Finanzierung zu finden", kommentiert die für Forschung zuständige Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn. "Ich setzte mich dafür ein, dass der ERC auch weiterhin die 'Creme de la Creme' finanziert. Dies unterstützt die Anstrengungen, Europa auf der Weltbühne wettbewerbsfähiger zu machen und leistet einen Beitrag zur Realisierung der Innovationsunion."

Die Präsidentin des ERC, Helga Nowotny, bemerkt zur Popularität des Wettbewerbs: "Die deutliche Zunahme der Anträge überrascht uns nicht. Sie bestätigt, dass die Nachfrage nach ERC-Finanzhilfen ungebremst weitergeht und ich kann bestätigen, dass die wissenschaftliche Qualität auch weiterhin extrem hoch ist."

Die gewährten Finanzhilfen dienen der Finanzierung einer Vielzahl von Projekten in vielen Forschungsbereichen:
angefangen bei den außergewöhnlichen Eigenschaften von biologischen Nanomaterialien über die gesundheitlichen Auswirkungen der Exposition gegenüber Verkehrslärm, bis hin zur Rolle der Wirtschaftsmedien in Finanzkrisen. 46% der Bewerbungen wurden im Themenbereich "Naturwissenschaften und Technik", 35% bei den "Lebenswissenschaften" und 19% bei den "Sozial- und Geisteswissenschaften" ausgewählt.

Aus demographischer Sicht sind die ausgewählten Forscher eine bunte Mischung aus 38 verschiedenen Nationalitäten. Das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren und 21% der Forscher sind Frauen. Die ausgewählten Bewerber werden an Universitäten oder Forschungseinrichtungen in 21 Ländern Europas arbeiten.

"Wir müssen weiterhin in unsere besten Talente investieren, insbesondere in diesen Zeiten der wirtschaftlichen Krise, da sie der Schlüssel für den künftigen Wohlstand Europas sind", sagt Professor Nowotny. "Bisher hat der ERC über 2.200 Spitzenforscher und ihre bahnbrechenden Arbeiten in Europa unterstützt, und viele dieser Projekte beginnen nun Früchte zu tragen. Der Schwerpunkt unserer nächsten Bemühungen wird auf der Anwerbung von mehr Top-Talenten aus dem Ausland liegen."

Im Einklang mit dieser Strategie zur Erweiterung der Stipendienprogramm für ausländische Forscher ziehen dieses Jahr 17 Forscher aus den USA mit ihren Stipendien nach Europa um. Diese Gruppe besteht aus 14 heimkehrenden Europäern, 2 Amerikanern und 1 Kanadier.

Mette Søresen von der Danish Cancer Society in Dänemark gehört zu den Stipendiaten. Ihr Projekt QUIET ("Health consequences of noise exposure from road traffic") wird die möglichen Zusammenhänge zwischen Langzeitbelastung durch Verkehrslärm und gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchen.

Ein weiterer Empfänger, Nicola Pugno von der Polytechnischen Universität Turin in Italien, wird am Projekt BIHSNAM ("Bio-inspired hierarchical super nanomaterials') arbeiten. Er wird sich mit den Nachteilen der gegenwärtig verwendeten künstlichen Materialien befassen, wobei er biologische Nanomaterialien mit außergewöhnlichen Eigenschaften wie Spinnenseide und Knochen erforschen wird, um ihre Beständigkeit, Festigkeit, Zähigkeit oder Haftung zu testen.

Der ERC ist die erste europäische Organisation, die zur Förderung von durch Forscher angeregter Pionierforschung errichtet wurde. Ihr Hauptziel ist es, wissenschaftliche Exzellenz anzuregen, indem die besten, kreativen Wissenschaftler, Gelehrten und Ingenieure unterstützt und dazu ermutigt werden, sich auf das Abenteuer Forschung und die damit verbundenen Risiken einzulassen. Die Wissenschaftler sind aufgefordert, über etablierte Grenzen des Wissens und die Grenzen von Disziplinen mithilfe innovativer Ansätze hinauszugehen.

Der ERC fungiert als eine ergänzende Organisation neben den nationalen Forschungsförderungsagenturen und ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Programms "Ideen" des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7).

Referenz: Basierend auf Informationen aus dem European Research Council (ERC).

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Fachkräfte

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