StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Forschung und Entwicklung in der EU: Eurostat legt Zahlen für 2019 vor

Forschung und Entwicklung in der EU: Eurostat legt Zahlen für 2019 vor

Berichterstattung weltweit

Das Statistische Amt der Europäischen Union, kurz Eurostat, hat Zahlen zu den in der EU aufgewendeten Mitteln für Forschung und Entwicklung (FuE) im Jahr 2019 vorgelegt. Demnach beliefen sich diese auf insgesamt 306 Milliarden EUR und entsprechen 2,19 Prozent des europäischen Bruttoinnlandprodukts (BIP).

Forschung und Entwicklung sind eine wichtige Voraussetzung für Innovation. Entsprechend sind die hierfür aufgewendeten Mittel ein bedeutender Indikator, um die Innovationskraft von Staaten und Regionen zu bemessen. Zur besseren Vergleichbarkeit wird der Anteil am BIP berechnet. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben sich langfristig das Ziel gesetzt, die FuE-Aufwendungen auf drei Prozent des BIP zu steigern. Im Jahr 2019 lag der Wert im EU-Schnitt bei 2,19 Prozent und damit noch deutlich unter diesem Ziel.

Zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bestehen hierbei große Unterschiede. So liegen insgesamt nur in sechs EU-Staaten die FuE-Aufwendungen über dem EU-Schnitt: Schweden (3,39 %), Österreich (3,19 %) und Deutschland (3,17 %) erreichen als einzige Länder bereits das 3-Prozent-Ziel; die weiteren Länder sind Dänemark (2,96 %), Belgien (2,89 %) und Finnland (2,79 %). Andere Staaten wie Rumänien (0,48 %), Malta (0,61 %) oder Zypern bleiben deutlich hinter dem EU-Mittelwert zurück.

Positiv hervorzuheben ist, dass 19 Mitgliedsstaaten in den vergangenen 10 Jahren den Anteil ihrer FuE-Ausgaben am BIP erhöht haben – die größten Zuwächse verzeichneten Belgien, Polen, die Tschechische Republik und Griechenland. In Frankreich und Schweden blieben die Werte im gleichen Zeitraum konstant. In sechs Ländern sank hingegen der Anteil der FuE-Aufwendungen am BIP in der letzten Dekade – am stärksten in Finnland und Irland.

Mit 66 Prozent stellte die europäische Wirtschaft den größten Anteil der FuE-Mittel bereit, gefolgt vom Bildungssektor (22 %) und den Regierungen der Mitgliedsstaaten (11 %) sowie privaten gemeinnützigen Organisationen (1 %).

Im internationalen Vergleich wendet die EU damit anteilig weniger Mittel auf als Südkorea (2018: 4,52 %), Japan (2018: 3,28 %) oder die USA (2018: 2,82 %) und liegt etwa auf einem Niveau mit China (2018: 2,06 %).

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Redaktion: von Tim Mörsch Länder / Organisationen: EU Themen: Strategie und Rahmenbedingungen

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