StartseiteThemenWasserstoff & Erneuerbare EnergienEuropäische Kommission genehmigt zwei Vorhaben von gemeinsamem Interesse in den Bereichen Wasserstoff und Gesundheit

Europäische Kommission genehmigt zwei Vorhaben von gemeinsamem Interesse in den Bereichen Wasserstoff und Gesundheit

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Europäische Kommission hat nach den EU-Beihilfevorschriften zwei wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse – sogenannte IPCEI – genehmigt. Das eine Vorhaben ist in dem Bereich Wasserstoff angesiedelt, das andere im Bereich Gesundheit.

Die Important Projects of Common European Interest (IPCEI) sollen einen wesentlichen Beitrag für das Wirtschaftswachstum, die Entwicklung der Beschäftigung, zum ökologischen und digitalen Wandel und zur Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und Wirtschaft der EU leisten. 

IPCEI Hy2Move

Das Vorhaben IPCEI Hy2Move soll Forschung, Innovation und erste gewerbliche Nutzung in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette fördern. Das Projekt wurde von sieben Mitgliedstaaten gemeinsam vorbereitet und angemeldet: Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien. Diese Mitgliedstaaten werden bis zu 1,4 Milliarden EUR an öffentlichen Mitteln bereitstellen, wodurch den Erwartungen zufolge weitere 3,3 Milliarden EUR an privaten Investitionen mobilisiert werden dürften. Im Rahmen dieses IPCEI werden 11 Unternehmen, die in einem oder mehreren Mitgliedstaaten tätig sind und unter denen sich auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-up-Unternehmen befinden, 13 Vorhaben durchführen.

Das IPCEI Hy2Move wird einen Großteil der Wertschöpfungskette in der Wasserstofftechnologie abdecken. Die Förderung wird zur Entwicklung folgender Bereiche gewährt:

  • Anwendungen in den Bereichen Mobilität und Verkehr, um Wasserstofftechnologien in Verkehrsmittel zu integrieren (Straßen-, Wasser- und Luftverkehr);
  • Hochleistungs-Brennstoffzellentechnologien, mit denen sich aus Wasserstoff genug Strom produzieren lässt, um ein Schiff oder eine Lokomotive anzutreiben;
  • Lösungen der nächsten Generation zur Wasserstoffspeicherung an Bord für ein sichere und effiziente Nutzung im Flugbetrieb durch leichte, aber robuste Wasserstofftanks;
  • Technologien zur Wasserstofferzeugung für Anwendungen in den Bereichen Mobilität und Verkehr, insbesondere zur Belieferung von Wasserstoff-Tankstellen mit Druckwasserstoff für Brennstoffzellen mit einem Reinheitsgrad von 99,99 Prozent.

Der Abschluss des gesamten IPCEI ist für 2031 geplant, wobei die Fristen je nach Vorhaben und beteiligten Unternehmen variieren. Es dürften rund 3.600 Arbeitsplätze im unmittelbaren Zusammenhang damit entstehen, indirekt noch weitaus mehr.

Das IPCEI Hy2Move ergänzt die drei ersten IPCEIs zur Wasserstoff-Wertschöpfungskette: Hy2Tech (Entwicklung von Wasserstofftechnologien für Endnutzende), Hy2Use (Wasserstoffanwendungen in der Industrie) und Hy2Infra (Infrastrukturinvestitionen).

IPCEI Med4Cure

Das Vorhaben IPCEI Med4Cure zielt auf die Förderung von Forschung, Innovation, der ersten industriellen Einführung von Gesundheitsprodukten sowie innovative Herstellungsverfahren für Arzneimittel ab. Das IPCEI Med4Cure wurde von sechs Mitgliedstaaten gemeinsam angemeldet: Belgien, Frankreich, Italien, Slowakei, Spanien und Ungarn. Diese Mitgliedstaaten werden bis zu 1 Milliarde EUR an öffentlichen Mitteln bereitstellen, wodurch weitere 5,9 Milliarden EUR an privaten Investitionen mobilisiert werden dürften. Im Rahmen des IPCEI werden sich 13 Unternehmen, die in einem oder mehreren Mitgliedstaaten tätig sind und unter denen sich neun kleine und mittlere Unternehmen befinden, an 14 hochinnovativen Vorhaben beteiligen.

Das IPCEI Med4Cure umfasst Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu allen wichtigen Stufen der pharmazeutischen Wertschöpfungskette – von der Sammlung und Untersuchung von Zellen, Geweben und anderen Proben bis hin zu nachhaltigen Produktionstechnologien für bahnbrechende Therapien und zur Anwendung fortgeschrittener digitaler Technologien. Um medizinische Fortschritte zu beschleunigen und die Resilienz der EU-Gesundheitsindustrie zu stärken, soll die Entdeckung von Arzneimitteln, insbesondere für ungedeckten medizinischen Bedarf und die Entwicklung innovativer und nachhaltigerer Herstellungsverfahren für Arzneimittel vorangetrieben werden. Diese Entwicklungen sollen die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessern, dazu beitragen, dass die EU besser auf neue Gesundheitsgefahren vorbereitet ist, und gleichzeitig den grünen Wandel voranbringen.

Der Abschluss des gesamten IPCEI ist für 2036 geplant, wobei die Fristen je nach Vorhaben und beteiligten Unternehmen variieren. Nach Angaben der teilnehmenden Mitgliedstaaten dürften rund 6.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen werden.

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Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland Redaktion: von Julia Arning, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Belgien Deutschland Estland Frankreich Italien Niederlande Slowakei Spanien Ungarn EU Themen: Energie Förderung Innovation Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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