An der Konferenz nahmen Minister, hochrangige Delegationen und Vertreterinnen und Vertreter der Industrie der beteiligten Länder teil. Zudem waren die Schweiz und die Europäische Kommission als Beobachter vertreten. Das Treffen hob die politische Unterstützung und enge Zusammenarbeit aller am südlichen Wasserstoffkorridor beteiligten Länder hervor, die durch die Unterzeichnung der politischen Absichtserklärung konkretisiert wurde.
Der Südkorridor soll künftig eine direkte, aus fünf Teilprojekten bestehende, Leitungsverbindung zwischen Nordafrika, Italien, Österreich und Deutschland für gasförmigen Wasserstoff herstellen. Er wird eine Länge von ca. 3.500-4.000 km haben. Der europäische Teil des Südkorridors, soll nach aktueller Planung der Fernnetzbetreiber eine Länge von 3.250 km haben und zu 60-70 Prozent aus umgerüsteten Erdgaspipelines bestehen. Die Wasserstoffinfrastrukturprojekte entlang des Korridors, die sich von Sizilien bis Bayern erstrecken, wurden bereits als Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Projects of Common Interest, PCI) der EU anerkannt. Das Projekt hat zudem den "Global Gateway" Projektstatus der EU erhalten. Auf Produktionsseite hat Tunesien bereits zehn Absichtserklärungen zu Wasserstoffprojekten abgeschlossen, während Algerien die Entwicklung eines Großprojektes für Wasserstoffproduktion mit Beteiligung von Unternehmen aus Österreich, Deutschland und Italien angekündigt hat.
Als nächsten Schritt muss die Wasserstoffpipeline nach Nordafrika konkretisiert werden – ein Vorhaben, das das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durch seine bilaterale Wasserstoff-Task Force mit Algerien sowie durch die enge Zusammenarbeit mit deutschen und lokalen Institutionen in Algerien und Tunesien aktiv unterstützt.