Bei der Partnerschaft mit Marokko geht es um den Einstieg in die Produktion von "grünem" Wasserstoff (PtX) auf Basis erneuerbarer Energien sowie PtX-Folgeprodukten und den Aufbau eines entsprechenden Wirtschaftssektors in Marokko. Im ersten Schritt geht es darum, Anlagen in industriellem Maßstab umzusetzen, die zeigen, dass eine wettbewerbsfähige Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und PtX-Produkten in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit möglich ist. Der vom BMZ geschaffene PtX-Entwicklungsfonds unterstützt den Aufbau einer Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Industriezone Jorf rund 100 Kilometer südlich von Casablanca mit einem Zuschuss über 30 Millionen Euro an das Projektentwicklungsunternehmen Hydrojeel der marokkanischen OCP Group.
Die Energieversorgung für die entstehende Produktionsanlage wird mit Wind- und Solarstrom aus neu gebauten Anlagen erfolgen. Im nächsten Schritt wird der Wasserstoff zu grünem Ammoniak verarbeitet. Das grüne Ammoniak wird dann vornehmlich zu Düngemitteln weiterverarbeitet, die in Marokko und anderen Ländern dazu beitragen werden, die Nahrungsmittelproduktion klimaschonender und unabhängiger von fossil produziertem Importdünger zu machen.
Die Investition des PtX-Entwicklungsfonds ist Teil der deutsch-marokkanischen Allianz für Klima und Energie. In diesem Zuge arbeitet das BMZ mit Marokko zum Beispiel daran, geeignete Rahmenbedingungen für Wertschöpfungsketten rund um grünen Wasserstoff aufzubauen und fördert anwendungsbezogene Forschung sowie Aus- und Fortbildungen für PtX-Anwendungen. Neben Marokko unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit bereits Brasilien, Südafrika, Tunesien und Algerien beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Das BMZ unterstützt seine Partnerländer dabei auf unterschiedlichen Ebenen – mit Beratung bei der Entwicklung und Umsetzung nationaler Wasserstoff-Strategien sowie Verbesserung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie beim Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten.