Die globale Stahlindustrie ist für etwa acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Angesichts der weiter steigenden Nachfrage nach Stahl und der Notwendigkeit, die Klimaziele der EU zu erreichen, ist die Umstellung auf eine grüne Stahlproduktion unerlässlich. Eine besondere Rolle kommt dabei Wasserstoff zu, der anstelle von Kohlenstoff verwendet werden soll, um Eisenerz zu reduzieren und somit den Treibhausgasausstoß der Stahlproduktion drastisch zu senken. Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode entsteht dabei lediglich Wasser als Nebenprodukt.
Ziel des EU-finanzierten Projekts ZEROSTEEL ist es, innovative Technologien einzuführen, die grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien im direkten Eisenreduktionsprozess nutzen. Außerdem soll das Potenzial der Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Biomasse geprüft werden, um biobasierte Reststoffe aufzuwerten. Schließlich sollen neuartige wasserstoffbasierte Technologien in den Phasen der Stahlerzeugung und -umformung einbezogen und so der Kreislauf der emissionsfreien Stahlerzeugung geschlossen werden. Zudem ergänzen detaillierte Lebenszyklus- und Umweltbewertungen das Vorhaben.
ZEROSTEEL bringt internationale Partner aus Industrie und Forschung aus Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Österreich, der Türkei und Zypern zusammen. Das Projekt wird bis September 2028 mit 4,99 Millionen EUR im Rahmen von Horizont Europa gefördert.
Zum Nachlesen
- Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (20.02.2025): BAM treibt die grüne Stahlproduktion mit Wasserstoff voran