StartseiteThemenWissens- und TechnologietransferFranzösischer Innovationsrat legt zwei neue Forschungsprioritäten fest

Französischer Innovationsrat legt zwei neue Forschungsprioritäten fest

Berichterstattung weltweit

Frankreich investiert insgesamt 150 Millionen Euro in die Erforschung von fünf Bereichen, aus denen Sprunginnovationen zu erwarten sind. Zudem besprach der Innovationsrat das Thema Batteriezellenproduktion.

Im Rahmen seiner dritten Sitzung legte der französische Innovationsrat (Conseil de l’innovation) am 17. April 2019 die letzten beiden von insgesamt fünf Forschungsprioritäten fest, in die künftig investiert wird:

  • Cybersicherheit – „Wie kann Cybersicherheit automatisiert werden, um unsere Systeme dauerhaft vor Hackerangriffen zu schützen?“
  • Bioproduktion – „Wie können wir biologisch und zu geringen Kosten Proteine mit hoher Wertschöpfung produzieren?“

Für beide Themen werden über den Fonds für industrielle Innovationen (Fonds pour l’innovation et l’industrie) jeweils etwa 30 Millionen Euro bereitgestellt.

2018 wurden bereits folgende Prioritäten beschlossen:

  • Künstliche Intelligenz (KI) und Medizin – „Wie lässt sich die medizinische Diagnostik durch KI verbessern?“
  • KI und Sicherheit – „Wie können Systeme, die Künstliche Intelligenz nutzen, sicherer, zertifiziert und zuverlässiger gemacht werden?“
  • Energiespeicher – „Wie können wir hocheffiziente Energiespeicher für eine Mobilität ohne fossile Brennstoffe entwickeln?“

Damit werden insgesamt 150 Millionen Euro in Themen investiert, die entsprechend der Zielsetzung des Innovationsrates bisher verhältnismäßig wenig erforscht aber gesellschaftlich relevant sind und in denen Frankreich sowohl wirtschaftliches als auch wissenschaftliches Potential hat.

Darüber hinaus wurde im Innovationsrat der von Staatspräsident Emmanuel Macron angekündigte Fahrplan für die Batteriezellenproduktion vorgestellt. Frankreich will in diesem strategischen Bereich ein wichtiger Hersteller werden. Dazu hat es insbesondere zusammen mit Deutschland ein EU-Projekt zu Batteriezellen ins Leben gerufen (Important Project of Common European Interest, IPCEI), wodurch unter anderem nationalstaatliche Beihilfen zur Produktion möglich werden. In Deutschland haben sich 30 Unternehmen auf eine entsprechende Ausschreibung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) beworben.

Der 2018 gegründete Innovationsrat steuert die französische Innovationspolitik und vergibt jährlich 250 Millionen Euro im Rahmen des Fonds für industrielle Innovationen. Hierbei konzentriert er sich auf die Unterstützung von disruptiven Innovationen und eine Vereinfachung des komplexen öffentlichen Innovations-Fördersystems. Dem 15köpfigen, hochrangig besetzten Rat sitzen der Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire und die Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal vor. Er tagt dreimal jährlich.

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Quelle: MESRI Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Engineering und Produktion Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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