Seit weit mehr als einem Jahrzehnt ist die Nanotechnologie eine der am schnellsten wachsenden High-Tech-Bereiche und eine Schlüsseltechnologie für die europäische Industrie. Ihre Innovationen tragen einen wichtigen Teil zu unserer Gesellschaft bei, etwa im Hinblick auf die Rentabilität erneuerbarer Energien, medizinische Behandlungen und Früherkennung, die Entwicklung nachhaltigerer Konsumgüter und die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.
In Zeiten von COVID-19 wird die Nanotechnologie bei der Entwicklung besserer persönlicher Schutzausrüstungen im Kampf gegen das Virus eingesetzt und hat so Eingang in die allgemeine Diskussion gefunden. Doch trotz ihrer weit verbreiteten Anwendung ist der Einsatz, die Validierung, die Standardisierung und die Akzeptanz dieser Art von Technologie fragmentiert und herausfordernd.
An dieser Stelle setzt NanoFabNet an: das Projekt zielt darauf ab, den Zusammenhalt zwischen Forschung, Industrie und Politik zu fördern.
Die leitende Projektkoordinatorin und Geschäftsführerin von AcumenIST Dr. Steffi Friedrichs erklärt:
„Das zentrale Ziel von NanoFabNet ist es, ein starkes internationales Netzwerk für nachhaltige Nanofabrikation zu schaffen, dessen Struktur, Geschäftsmodell, detaillierte Strategien und Aktionspläne während der Projektlaufzeit von seinen internationalen Interessenvertretern entworfen, vereinbart und getragen werden. Dies wird uns helfen, eine sich selbst tragende Kooperationsplattform zu schaffen: den NanoFabNet Hub."
Der geplante Online-NanoFabNet-Hub, der 2021 eröffnet werden soll, wird als zentrale Anlaufstelle für Kooperationsmöglichkeiten für große Industrien mit hohem Wertschöpfungspotenzial dienen und akademischen Laboren, Regierungsbehörden und KMU professionelle Informationen und Beratung bieten. Zu den erwarteten Auswirkungen des Projekts gehören die Verknüpfung von Nanotechnologie- und Nachhaltigkeitsressourcen und deren umfassende gemeinsame Nutzung durch eine breitere Gemeinschaft. Die Dienste und Angebote von NanoFabNet werden virtuelle Infrastrukturen, Weiterbildung, Informationsbereitstellung und Richtlinien für die Standardisierung und Harmonisierung in verschiedenen Nanotechnologiebereichen umfassen.
Interessierte Stakeholder aus verschiedenen Nanotechnologie- und Nachhaltigkeits-Einrichtungen sind herzlich eingeladen, sich an der laufenden Arbeit des Netzwerks zu beteiligen. Die Online-Registrierung ist kostenlos, weitere Informationen sind auf der NanoFabNet-Website verfügbar.
Fünfzehn Partner aus neun europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen und der Tschechische Republik) und den USA sind am NanoFabNet-Projekt beteiligt; sie werden von einem internationalen Beirat unterstützt, der sich aus Expertinnen und Experten sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus ganz Europa, Japan, Israel und den USA zusammensetzt. Ihre Aufgabe während der zweijährigen Projektlaufzeit wird es sein, ein internationales Netzwerk aufzubauen, das engere Verbindungen nicht nur über die Nachhaltigkeits- und Nanofabrikations-Ökosysteme in Europa, sondern auch weltweit herstellt. Die Entwicklung von Strategien, Fahrplänen und Umsetzungsmaßnahmen für eine nachhaltige Nanofabrikation steht im Vordergrund des Projektauftrags; die Ergebnisse werden in mehreren öffentlich zugänglichen Berichten veröffentlicht.
Die deutsche Steinbeis 2i GmbH ist als federführender Kommunikations- und Verbreitungspartner an dem Projekt beteiligt.Von deutscher Seite sind zudem das Center for Organic Electronics COPT der Universität Köln und das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) beteiligt.
Die NanoFabNet-Partner wurden aufgrund ihres hohen Niveaus an Fähigkeiten und Fachwissen auf dem Gebiet der Nanotechnologie ausgewählt. Diese Partner sind in ganz Europa und den USA ansässig und decken eine Reihe von Teilsektoren der Nanotechnologie ab.