Wie offen und tolerant begegnen die Deutschen Forschern aus dem Ausland? Wie humorvoll, wie fortschrittlich ist man hierzulande, wie bürokratisch, wie gastfreundlich? Wie gut sind die Labore ausgestattet und die Bibliotheken? Über 1.800 Forschungsstipendiatinnen und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung haben in den letzten sechs Jahren die Erfahrungen aus ihrem Gastaufenthalt bewertet.
Das Ergebnis: Deutschland und sein Wissenschaftssystem werden im Ausland positiv wahrgenommen. Besonders gelobt werden Wissenschaftsfreundlichkeit, Toleranz, Demokratie und Fortschrittlichkeit. Auch die Arbeitszeiten, Gleichberechtigung der Geschlechter und die Gastfreundlichkeit werden im internationalen Vergleich positiv bewertet. Kritik gibt es dagegen an Bürokratie, Sprachbarrieren und mangelnder sozialer Eingebundenheit im Alltag. Auch die Nachwuchsförderung wird weniger positiv bewertet, vor allem aus der Sicht von Stipendiaten, die aus den USA nach Deutschland kommen.
Ausgewertet wurden die Rückmeldungen von 1.800 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung zum Abschluss ihres Forschungsaufenthalts in Deutschland. In einem Online-Fragebogen bewerteten die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Ende des durchschnittlich eineinhalb Jahre dauernden Gastaufenthalts auf vorgegebenen Skalen unterschiedliche Aspekte ihrer Arbeit und ihres Lebens in Deutschland. Dabei hatten die Befragten auch die Möglichkeit, Kommentare abzugeben. Alle Antworten wurden anonymisiert ausgewertet. Mehr als 95 Prozent der Geförderten aus über 140 Ländern der letzten sechs Jahre nahmen an der Befragung teil. Die Ergebnisse spiegeln damit ein umfassendes und repräsentatives Bild, das sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung von Deutschland machen.
Zum Nachlesen
- Humboldt-Stiftung (09/19): Deutschland von außen