Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen ist ein wichtiger Baustein zur nachhaltigen Integration in den deutschen Arbeitsmarkt und trägt damit zur Deckung des hohen Bedarfs an Fachkräften bei. Daher ist zentral, Fachkräfte über die Anerkennung zu informieren und beim Durchlaufen des Prozesses zu unterstützen. In den letzten Jahren gab es viel Dynamik bei der Verbesserung von Verfahren, auch haben sich vielzählige gute Begleitstrukturen etabliert. Gleichwohl bleibt es aufgrund des erhöhten Fachkräftebedarfs ein wichtiges Ziel, Hürden im Anerkennungsprozess weiter abzubauen. Das Anerkennungsmonitoring sieht verschiedene Stellschrauben, die sowohl die Verfahren zur Anerkennung als auch den Gesamtprozess der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen weiter vereinheitlichen, vereinfachen und beschleunigen können. Zudem können sie dazu beitragen, Verfahrensabbrüchen vorzubeugen.
Information und Beratung
- Flächendeckende Informations- und Beratungsangebote: Bereitstellung zielgruppengerechter, mehrsprachiger Beratungen und leicht verständlicher Informationen zu Beginn und während des Anerkennungsprozesses.
- Transparenz im Vorfeld: Klarheit über die grundsätzliche Anerkennungsfähigkeit ausländischer Abschlüsse und möglicher Referenzberufe für Fachkräfte und Arbeitgebende.
Umsetzung der Anerkennungsverfahren
- Vereinheitlichung der Unterlagen: Einheitliche, transparente und mehrsprachige Anforderungen an die einzureichenden Unterlagen nach dem Prinzip „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“.
- Verständliche Bescheide: Einheitliche und verständliche Gestaltung der Bescheide, mit klaren nächsten Schritten und ggf. zusätzlichen Informationen.
- Optimierung der Ausgleichsmaßnahmen: Niedrigschwelliger Zugang zu Ausgleichsmaßnahmen mit flexiblen, modularen und digitalen Angeboten, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Aufstellung der institutionellen Akteure
- Kapazitäten bereitstellen: Ausreichende personelle und finanzielle Kapazitäten für Anerkennungsstellen, Beratungseinrichtungen und Prüfungen.
- Digitalisierung vorantreiben: Vollständige Digitalisierung der Anerkennungsverfahren zur Beschleunigung und Vereinheitlichung der Prozesse, Nutzung neuer KI-Tools.
- Bündelungen und Vereinheitlichungen prüfen: Effektive Nutzung von Wissen über Qualifikationen und Herkunftsstaaten zur Vereinfachung des Anerkennungsgeschehens.
Weitere Unterstützung für Fachkräfte
- Finanzierungsmöglichkeiten sicherstellen: Kontinuierliche Bereitstellung finanzieller Mittel für Anerkennungsverfahren und Ausgleichsmaßnahmen, ggf. gehaltsabhängige anteilige Förderung für nicht anspruchsberechtigte Personen.
- Sprachkursangebote ausweiten: Frühzeitige Integration in allgemeine und berufsfachsprachliche Deutschkurse, gezielte Sprachförderung in Anpassungslehrgänge prüfen.
Arbeitgebende
- Arbeitgebende frühzeitig einbeziehen: Sensibilisierung für die Anerkennung ausländischer Qualifikationen und Einbindung in die Gestaltung und Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen zur schnellen Integration qualifizierter Fachkräfte in den Arbeitsmarkt.
Zum Nachlesen
- BIBB (12.07.2024): Stellschrauben für eine optimierte Berufsanerkennung