In einer ersten Pilotphase in 2021 und 2022 stellt das BMBF insgesamt 1,4 Millionen Euro zur Verfügung. Unter der Leitung der Afrikanischen Akademie der Wissenschaften als Projektmanagerin vor Ort gehen zehn Forschungsprojekte aus sechs verschiedenen afrikanischen Ländern – Uganda, Kenia, Mosambik, Südafrika, Burkina Faso und Ruanda – an den Start.
Ziel ist es, durch innovative Forschungs- und Entwicklungsansätze Wege aufzuzeigen, wie sich die Prävention stärken und die diagnostische und therapeutische Versorgung von Müttern, Neugeborenen und Kindern verbessern lassen. So forscht eine im Rahmen der Förderung unterstützte Wissenschaftlerin aus Uganda daran, mittels neuer genomischer Ansätze die Ursachen mütterlicher Blutvergiftung bei Gebärenden in Subsahara-Afrika zu finden. Ein anderes gefördertes Projekt in Burkina Faso verfolgt das Ziel, eine afrikanische Plattform für angeborene Anomalien und Geburtsfehler aufzubauen. Angeborene Anomalien können viele Gründe haben, Infektionskrankheiten sind nur eine mögliche Ursache. Oft fehlen das Wissen oder die Kapazitäten, Anomalien richtig zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln. Die afrikanische Plattform soll die infektiösen, genetischen und umweltbedingten Ursachen für Anomalien in Ländern Subsahara-Afrikas kategorisieren und dieses Wissen zur Verfügung stellen.
Die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betont die Relevanz der Zusammenarbeit:
„Deutschland übernimmt Verantwortung für dringende Fragen der globalen Gesundheit. Deshalb wollen wir die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent intensivieren. Die aktuelle Kooperation mit der Bill & Melinda Gates-Stiftung in Subsahara-Afrika zur Mutter- und Kind-Gesundheit ist dafür ein wichtiges Beispiel. Nach wie vor ist die hohe Sterblichkeit von Müttern und Neugeborenen in Subsahara-Afrika erschütternd. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich immer noch 300.000 Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Auch 2,5 Millionen Neugeborene kommen in den ersten Monaten ums Leben. Dabei ließen sich die meisten dieser Todesfälle vermeiden, wenn qualifizierte medizinische Fachkräfte die Mütter und ihre Babys rechtzeitig behandeln könnten. Alle Frauen und Kinder sollten Zugang zu einer gleichermaßen respektvollen und qualitativ hochwertigen Betreuung und medizinischen Behandlung haben.“
Im Rahmen seiner Afrika-Strategie fördert das BMBF seit Langem deutsch-afrikanische Kooperationen in Bildung, Wissenschaft und Forschung. Mit dem Ziel, Perspektiven zu schaffen, werden große gesellschaftliche Herausforderungen in verschiedenen Themenfeldern angegangen. Im Bereich Gesundheit ist die Forschungsinitiative „Forschungsnetzwerke für Gesundheitsinnovationen in Subsahara-Afrika“ dafür ein erfolgreiches Beispiel. Die Strategie stellt afrikanische Prioritäten ins Zentrum und trägt damit zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen bei.
Zum Nachlesen
- Bundesministerium für Bildung und Forschung - Pressemitteilung (30.03.2021): Karliczek: Mit Forschung die Gesundheitsversorgung in Subsahara-Afrika verbessern