Die Arktis wird immer mehr zu einer wichtigen Region der Weltpolitik. Das Abschmelzen des Polareises ermöglicht zudem den Abbau von Rohstoffen, mehr Fischerei und das Befahren arktischer Schiffswege. Daran haben viele Staaten ein Interesse, hier ist Abstimmung und Kooperation gefragt.
Heute hat die Bundesregierung unter Federführung des Auswärtigen Amts im Kabinett neue, ressortübergreifende Leitlinien deutscher Arktispolitik beschlossen. Sie bestimmen die Ausrichtung der deutschen Arktispolitik in verschiedenen internationalen Verhandlungsforen. Die Leitlinien bieten eine klare Orientierung für die künftigen Forschungsaktivitäten mit deutscher Beteiligung und für wirtschaftliche Aktivitäten deutscher Unternehmen in der Arktis.
Die Ziele der deutschen Arktispolitik auf einen Blick:
- Deutschland will auf einen weltweiten Klima- und Umweltschutz im Einklang mit dem Abkommen von Paris hinwirken.
- Die Bundesregierung setzt sich für den Einsatz umweltfreundlicher Technologien, die Anwendung höchster Umweltstandards sowie für die Ausweisung von Schutzgebieten zur Bewahrung der biologischen Vielfalt in der Arktis ein.
- Die Interessen der indigenen Bevölkerung und die Wahrung von deren Rechten auf Freiheit, Gesundheit und Selbstbestimmung in ihrem Lebensraum sollen gestärkt werden.
- Deutschland engagiert sich für eine freie und verantwortungsvolle Forschung, um mehr über die Arktis zu lernen.
- Für die Zukunft der Arktis ist eine enge und regelbasierte Zusammenarbeit mit anderen Ländern innerhalb eines gestärkten internationalen Rechtsrahmens notwendig. Deutschland engagiert sich deshalb im Arktischen Rat sowie im Rahmen von EU und NATO für den Erhalt der Arktis als konfliktarme Region.
Mit den Leitlinien deutscher Arktispolitik übernimmt die Bundesregierung mehr Verantwortung und benennt klare strategische Ziele: kein Wettbewerb um die Arktis, sondern mehr internationale Zusammenarbeit, um diesen einzigartigen Raum zu schützen.