Seit 2017 arbeitet das Saar-Lor-Lux Umweltzentrum (UWZ) der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) mit dem Kilimanjaro Christian University College (KCMUCo) in Moshi, Tansania, und dem daran angegliederten Tanzania Center for Orthopaedic Technologists (TATCOT) im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaft zusammen. Ende 2019 ist die zweite Phase des Projektes gestartet, in welcher neben der Erweiterung des Ausbildungsangebots im Blended Learning Format auch Private Werkstätten vor Ort unterstützt werden sollen. Außerdem soll die Sichtbarkeit orthopädietechnischer Ausbildungs- und Versorgungsmöglichkeiten für körperbehinderte Menschen in Tansania erhöht werden.
Bis Ende 2022 werden die Partner die dortige Ausbildung zum Orthopädietechnikmeister modernisieren. In den insgesamt drei Jahren setzen die Partner gemeinsam berufsbegleitende Blended-Learning Lehrgänge um, sodass die Teilnehmer die Ausbildung im Rahmen eines Fernstudiums absolvieren können. Auch bereits bestehende Orthopädiewerkstätten und Entrepreneurs sollen im Rahmen des Projektes durch verschiedene Aktivitäten unterstützt werden.
„Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Qualität und Verfügbarkeit medizinisch-technischer Versorgungsdienstleistungen im Bereich der Orthopädietechnik zu erhöhen“, so Hans-Ulrich Thalhofer, Geschäftsführer des UWZ. „Dies gelingt, indem die dortigen Orthopädietechnik-Handwerker noch zielgerichteter und praxisnaher ausgebildet werden.“ Wichtig sei, dass neben der Ausbildung auch Entrepreneurs unterstützt werden, um das gewonnene Wissen in der Praxis anzuwenden und die orthopädietechnische Versorgung vor Ort zu verbessern.
Langfristig soll sich auf diese Weise die Lebensqualität und Integration von Menschen mit Behinderung in Tansania und anderen englischsprachigen Staaten Afrikas verbessern. Weiterhin soll der Privatsektor unterstützt werden, um wirtschaftliche Perspektiven für tansanische Handwerker zu entwickeln. Das UWZ hat als Tochterunternehmen der HWK im Rahmen der technischen Berufsausbildung bereits Projekte in verschiedenen mehrheitlich afrikanischen Ländern aufgebaut und betreut. Aktuell setzt es Berufsbildungspartnerschaften in Tunesien, Benin, Elfenbeinküste und Tansania um. Finanziert werden die Projekte durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.