CARB-X (Combating Antibiotic Resistant Biopharmaceutical Accelerator) fördert weltweit Biotechnologie- und Pharmafirmen, die Medikamente gegen Antibiotika-resistente Bakterien entwickeln. Finanziert wird sie unter anderem vom US-Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA), vom Wellcome Trust, von der Bill & Melinda Gates Foundation und dem US-National Institute of Health (NIH-NIAID). Es werden gezielt Projekte von Firmen, auch Start-ups, unterstützt, die ein neues Antibiotikum oder neue Diagnostika bis zur ersten klinischen Phase entwickeln. Ein Schwerpunkt liegt auf innovativen Produktkandidaten und neuen Behandlungsmodalitäten mit hohem Entwicklungsrisiko.
„Die Mitgliedschaft im sog. Accelerator-Netzwerk von CARB-X bietet dem DZIF eine große Chance, wichtige Projekte in der Antibiotikaforschung zu unterstützen“, ist Dr. Thomas Hesterkamp überzeugt. Zuständig für Produktentwicklung im DZIF, weiß er um die Probleme, die die Entwicklung neuer Antibiotika mit sich bringen. „Große Firmen sind aus dieser Forschung und Entwicklung weitgehend ausgestiegen. Wenn wir nicht in zehn Jahren ohne wirksame Antibiotika dastehen wollen, müssen wir jetzt neue, schlagkräftige Konsortien bilden“, erklärt er. Und das genau sei die Chance, die CARB-X biete, indem es Firmen mit Partnern aus der Wissenschaft zusammenbringt und ihre Projekte fördert.
Weltweit werden derzeit etwa mehr als 30 Projekte durch CARB-X gefördert; in diesen werden sowohl neue Antibiotika als auch Impfstoffe sowie schnellere und präzisere Diagnostika entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von multiresistenten Bakterien, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) als besonders kritisch eingestuft wurden.
Die CARB-X-Mitgliedschaft des DZIF wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, indem es die Produktentwicklung, also die Product Development Unit, im DZIF personell aufstockt. Damit hat das DZIF die Möglichkeit, Projektteams auf dem Weg zur CARB-X-Förderung und bei der Projektumsetzung zu begleiten und zu beraten. Diese werden dann vom DZIF gezielt unterstützt. „Wir freuen uns, dass wir bei Fragen der pharmazeutischen, präklinischen und frühen klinischen Entwicklung neuer Antibiotika unser regulatorisches Know-how einbringen können“, erklärt Sibylle Matz, die mit ihrem Team am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Antibiotikaforschung im DZIF unterstützt.
Neben dem BfArM wird auch das Paul-Ehrlich-Institut an der Unterstützung des CARB-X-Netzwerks beteiligt sein und seine Expertise zur Verfügung stellen.