Zentraler Punkt des Abkommens ist die Zusammenarbeit bei der Validierung der verfügbaren und künftigen Satellitensysteme zur Messung von Treibhausgasen. Japan betreibt derzeit die Mission GOSAT und wird 2018 die GOSAT-2-Mission zur Messung von Kohlendioxid, Methan und Kohlenmonoxid starten. Das DLR und die französische Raumfahrtagentur CNES wollen 2020 die Mission MERLIN, die mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, zur punktgenauen Messung von Methan gemeinsam realisieren. Darüber hinaus kann das DLR mit dem flugzeugbasierten System "CHARM-F" direkt in der Atmosphäre gemessene Daten mit den Messwerten von satellitengestützten Systemen vergleichen. Ein Augenmerk soll auch auf genaue Kalibrierung und Methodik der Auswertung gelegt werden, um wechselseitig ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Messsysteme zu haben.
Entscheidend für eine Umsetzung von Maßnahmen - auch auf nationaler Ebene - ist die genaue Kenntnis der lokalen Quellen und Senken von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Kohlenmonoxid. "Dafür brauchen wir Sensoren, die mit sehr hoher Genauigkeit minimale Änderungen aus dem All beobachten können. Um die Satellitenmessungen der verschiedenen Raumfahragenturen global nutzen zu können, ist es zentral, dass die Sensoren vergleichbar sind, das heißt, die Messdaten werden validiert und gegenüber einem Standard referenziert", verdeutlicht Albrecht von Bargen aus der Abteilung Erdbeobachtung des DLR Raumfahrtmanagements in Bonn.
Mit weiteren Abkommen von JAXA mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), CNES und der amerikanischen National Aeronautics and Space Administration (NASA) am 12. Dezember 2017 in Paris verbinden sich die weltweit führenden Raumfahrtagenturen zu einem internationalen Netzwerk, dem "Global Carbon Observatory". Die Satellitenfernerkundung soll damit auch ein wichtiger Baustein in der Evaluierung der Klimaänderung durch das "International Panel for Climate Change" (IPCC) werden. Auf europäischer Ebene wurde das bereits im Copernicus-Programm erkannt. Albrecht von Bargen: "So wird Sentinel-7 aus der nächsten Copernicus-Generation Bestandteil eines operationellen Systems aus Satelliten und in-situ Netzwerken zur Beobachtung des Kohlenstoffzyklus sein. Wir sehen das als einen Schlüsselbeitrag zum Monitoring der Klimaveränderung."