Mit Millionen von Menschen, die in Küstengemeinden auf der ganzen Welt leben, steht der Anstieg der Meere ganz oben auf der Liste der größten Sorgen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die Überwachung der Höhe des Meeresspiegels, des Seegangs sowie der Meeresströmungen in den Ozeanen ist entscheidend für das Verständnis der stattfindenden Veränderungen, damit die Entscheidungsträger über Daten verfügen, um geeignete politische Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels umzusetzen. Genau dies soll der Copernicus-Satellit Sentinel-6 „Michael Freilich“ ermöglichen, der den Namen des im August verstorbenen Leiters der geowissenschaftlichen Abteilung der NASA trägt.
Sentinel-6 ist das Ergebnis einer europäisch-amerikanischen Zusammenarbeit im Rahmen des Copernicus-Programms. Auf europäischer Seite sind die ESA und die European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT) mit Unterstützung der französischen Raumfahrtagentur Centre national d'études spatiales (CNES) beteiligt, auf US-amerikanischer Seite die NASA und die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA). Die industrielle Führung hat der Raumfahrtkonzern Airbus Defence and Space in Friedrichshafen übernommen und auch die Satellitenplattform gebaut, mit wichtigen Bauteilen von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Bei IABG in Ottobrunn (Bayern) erfolgten die Tests des Satelliten und in Darmstadt wird der Satellit vom EUMETSAT- Kontrollzentrum gesteuert.
Sentinel-6 wird ein baugleicher Satellit, Sentinel-6B, folgen, dessen Start für 2025 geplant ist.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (23.11.2020): Gemeinsam den Klimawandel überwachen: EU und USA bringen neuen Copernicus-Satelliten ins All
- ESA (21.11.2020): New Copernicus satellite to monitor sea-level rise launched - Pressemitteilung