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EU-weite Förderung: Mehr Blutplasma gegen COVID-19 gewinnen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die Europäische Union fördert 24 Einrichtungen mit 36 Millionen Euro, welche zur Gewinnung und Sammlung von COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP) beitragen. Dieses wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und ist ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie. In Nordrhein-Westfalen kooperieren die Uniklinik Köln, die Universitätsmedizin Essen und das Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen und erhalten für den Ausbau ihrer Plasmaspendekapazitäten rund 2,1 Millionen Euro.

Das Ziel des EU-weiten Projektes ist es, mehr Plasmen mit SARS-CoV2-Antikörpern zu gewinnen und die Infrastruktur der Blut- und Plasmaspende für künftige Pandemien zu verbessern. Diese EU-Maßnahme wird durch das Emergency Support Instrument finanziert. Die Projekte, die in 14 EU-Mitgliedstaaten und im Vereinigten Königreich durchgeführt werden, sind national oder regional ausgerichtet und schließen auch eine Verteilung der Mittel an lokale Blut- oder Plasmasammelzentren ein.

Der EU-Antrag in Deutschland wird von der Uniklinik Köln koordiniert und umfasst insgesamt vier Teilprojekte mit einem Gesamtvolumen von 8,1 Millionen Euro. Die Uniklinik Köln erhält über 750.000 Euro, mit denen zusätzliche Geräte zur Plasmaspende und Verbrauchsmaterialien gekauft sowie die Qualität der Blut- und Plasmaspenden gesteigert werden sollen. Auch in der Universitätsmedizin Essen soll die Förderung von rund 700.000 Euro in zusätzliche Geräte investiert werden, die die Infrastruktur für die Sammlung der Plasmaspenden deutlich verbessern werden. Das Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen hat bereits im März 2020 als eine der ersten Kliniken deutschlandweit mit der CCP-Herstellung begonnen. Bis Jahresende wurden fast 500 Präparate in der eigenen Uniklinik und zahlreichen anderen Kliniken in NRW eingesetzt. Dank der EU-Förderung in Höhe von mehr als 700.000 Euro und der damit in Aussicht gestellten Beschaffung von weiteren Plasmapheresesystemen und Verarbeitungsanlagen, soll zukünftig die Plasmaspende am Herz- und Diabeteszentrum NRW ausgeweitet werden.

Hintergrund

COVID-Rekonvaleszentenplasma (CCP) wird aus dem Blut genesener Patientinnen und Patienten gewonnen und hilft bei der Bekämpfung der COVID-19 Pandemie, da es auch für schwerstkranke COVID-19-Patientinnen und Patienten im Rahmen von klinischen Studien oder sogenannten individuellen Heilversuchen eingesetzt wird. Erste Untersuchungsergebnisse aus Argentinien deuteten laut den Experten darauf hin , dass das Plasma selbst oder auch industriell verarbeitet in Form von Hyperimmunglobulin als sogenannte passive Impfung einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten könne. Die im CCP enthaltenen SARS-CoV-2-Antikörper wirken auf natürliche Weise mit geringen Risiken und seien zudem als Impfung vergleichsweise kostengünstig.

Zum Nachlesen:

Quelle: Uniklinik Köln Redaktion: von Sarafina Yamoah, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Deutschland Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Förderung Lebenswissenschaften

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