Informationen dazu, wie man gesund bleibt oder wieder gesund wird, gibt es in Hülle und Fülle, nicht zuletzt durch das Internet. Aber sind Menschen auch in der Lage, diese zu finden, zu bewerten und für sich selbst anzuwenden? Solche Fragen werden mit dem Begriff Gesundheitskompetenz beschrieben, im Englischen „Health Literacy“ – in etwa „die Fähigkeit, mit Gesundheitsinformationen richtig umzugehen“.
Um den Stand der Gesundheitskompetenz weltweit zu erfassen und zu verbessern, hat die Weltgesundheitsorganisation das WHO Collaborating Centre for Health Literacy ins Leben gerufen, das an der TUM angesiedelt ist. Das Team des Zentrums entwickelt eine internationale Umfrage, um Informationen zu sammeln, wo genau Bedarf besteht. Erste Pilotstudien laufen bereits in Liberia, Saudi-Arabien und China. Anhand der Ergebnisse wird in den nächsten Jahren die globale Umfrage entwickelt, welche die 194 WHO-Mitgliedsstaaten nutzen können, um international vergleichbare Daten über die Gesundheitskompetenz seiner Bevölkerung zu sammeln. Zudem wird mit einer zweiten globalen Survey die Gesundheitskompetenz an Schulen erfasst – von Kindern und Jugendlichen ebenso wie vom Lehrpersonal. Mit den gewonnenen Informationen wollen die Forschenden Unterrichtsmaterialien entwickeln, um die Gesundheitskompetenz zu verbessern.
Weltweit unterhält die WHO rund 800 Kollaborationszentren, 27 davon in Deutschland. In München existiert bereits das thematisch eng verwandte WHO Collaborating Centre for Public Health. Die Zentren bündeln weltweit die Forschung zu relevanten Fragen und entwickeln Lösungsstrategien.