Resistente und multiresistente Erreger stellen die Gesundheitssysteme weltweit vor großen Herausforderungen und können sich durch die Globalisierung leicht verbreiten. Der Einsatz von Antibiotika kann die Bildung und insbesondere die Verbreitung von Resistenzen bei Bakterien verstärken. Daher sollten die Wirkstoffe bei Mensch und Tier nur gezielt und sachgerecht eingesetzt werden. Wenn Antibiotika ihre Wirkung verlieren, können bakterielle Infektionen nur schwer behandelt werden und einen komplizierteren Verlauf nehmen. Um der Entstehung von Resistenzen und ihrer Ausbreitung bestmöglich zu begegnen, ist eine kontinuierliche Surveillance erforderlich. Hier setzt das neue Kooperationszentrum an.
Bereits seit 2019 koordiniert das Robert Koch-Institut (RKI) das WHO-Netzwerk Antimikrobielle Resistenz. Am 18.10.2022 wurde nun das WHO-Kooperationszentrum für Antibiotikaresistenz, -verbrauch und nosokomiale Infektionen (WHO Collaborating Centre for Antimicrobial Resistance, Consumption and Health Care-Associated Infections) am RKI eingeweiht. Das neue Kooperationszentrum ist bereits das vierte WHO-Kooperationszentrum am RKI, nach Virushepatitis und HIV (seit 2021), Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN, seit 2019) sowie neu auftretenden Infektionen und biologischen Gefahren (seit 2016).
Zum Nachlesen
- Robert Koch-Institut (18.10.2022): Antibiotikaresistenzen, eine schleichende Pandemie: Einweihung des WHO-Kooperationszentrums für Antibiotikaresistenz am RKI