In den vergangenen Jahren hat die Zahl internationaler Studierender an Hochschulen in Kanada stark zugenommen. Dies stellt das Land vor wachsende Herausforderungen, etwa bei der Betreuung der Studierenden vor Ort, ihrer Unterbringung und gesundheitlichen Versorgung. Um diesen Engpässen zu begegnen, wird die Regierung für die kommenden zwei Jahre Obergrenzen für die Zahl neuzugelassener Studierender aus dem Ausland einführen. Das zuständige Bundesministerium Immigration, Refugees and Citizenship Canada (IRCC) legt für die einzelnen Provinzen und Territorien des Landes Obergrenzen fest, die an die jeweilige Bevölkerungsstruktur angepasst sind. Diese wiederum weisen den Hochschulen in ihrem Zuständigkeitsbereich Kontingente zu.
Im Jahr 2024 sollen maximal 360.000 neue internationale Studierende nach Kanada kommen dürfen. Das entspricht einem Rückgang von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen für 2025 werden Ende dieses Jahres bekannt gegeben.
Internationale Studierende, die sich bereits in Kanada befinden, sind von den neuen Regelungen nicht betroffen. Ebenso sind Masterstudierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe von der Deckelung ausgenommen.
In Ergänzung zu den Maßnahmen werden auch die Regelungen für Arbeitserlaubnisse angepasst. Ab dem 1. September 2024 haben internationale Studierende, die ein grundstämmiges Studienprogramm beginnen, keinen Anspruch mehr auf eine Arbeitserlaubnis nach Abschluss des Studiums. Absolvierende von Masterstudiengängen sollen hingegen bald eine Arbeitserlaubnis für drei Jahre beantragen können.
Zum Nachlesen
- Canada.ca (22.01.2024): Canada to stabilize growth and decrease number of new international student permits issued to approximately 360,000 for 2024
- The PIE News (23.01.2024): Messy, drastic, overdue – the reaction to Canada’s student cap