StartseiteAktuellesNachrichtenMassiver Stellenabbau im US-Bildungsministerium: Erster Schritt zur Abschaffung?

Massiver Stellenabbau im US-Bildungsministerium: Erster Schritt zur Abschaffung?

Berichterstattung weltweit

Seit Übernahme der Amtsgeschäfte hat die Trump-Administration die Zahl der Angestellten des Department of Education (DE) fast halbiert. Zuletzt wurde rund 1.300 Mitarbeitenden gekündigt. Die Verantwortlichen versicherten, dass das Ministerium weiterhin alle gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen erbringen werde. Ziel sei jedoch die vollständige Abwicklung des DE.

In die Zuständigkeit des DE fallen unter anderem folgende Aufgaben:

  • Verteilung von Bundesmitteln an Schulen und Schulbezirke in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar
  • Verwaltung des 1,5 Billionen USD umfassenden Studienkredit-Portfolios
  • Erhebung wichtiger Forschungsdaten im Bildungsbereich
  • Untersuchung von Verstößen gegen die Bürgerrechte von Studierenden

Nach Ansicht der Trump-Administration sind für die Erfüllung dieser Pflichten deutlich weniger Mitarbeitende erforderlich, als derzeit im DE beschäftigt sind. Zu Beginn der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump zählte das DE 4.133 Angestellte. Seit dieser Woche hat sich diese Zahl beinahe halbiert und beläuft sich nach Angaben des DE auf 2.183. In den vergangenen Wochen hatten bereits etwa 600 Angestellte Angebote für ein freiwilliges Ausscheiden angenommen. Am 12. März folgte die Kündigung von 1.300 Mitarbeitenden. Das betroffene Personal ist ab dem 21. März beurlaubt und wird zum 9. Juni offiziell freigestellt.

Von den Entlassungen sind alle Abteilungen des DE betroffen. Medienberichten zufolge traf der Stellenabbau jedoch einige Bereiche des Ministeriums besonders stark. So sei das Institute of Education Sciences, das für die Datenerhebung zuständig ist, von 100 Angestellten auf 20 zusammengestrichen worden. Die Zahl der Mitarbeitenden des Office for Civil Rights (OCR), welches Fälle der Diskriminierung von Studierenden untersucht, sei mindestens halbiert worden. Zudem wurden sieben OCR-Regionalbüros geschlossen. Dies betrifft auch die Außenstellen der „School Participation Division“, welche die Teilnahme von Bildungseinrichtungen an bundesstaatlichen Finanzhilfeprogrammen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben überwacht. Von den bisher zehn US-Büros bestehen nur noch zwei in der ursprünglichen Form; die übrigen wurden zusammengelegt oder geschlossen.

Die Verantwortlichen der US-Regierung versicherten, dass alle gesetzlich festgeschriebenen Leistungen des DE weiterhin erbracht würden. Fachleute und Verbände sowie Interessensvertretung ziehen jedoch in Zweifel, dass das Ministerium weiterhin voll handlungsfähig sei. US-Bildungsministerin Linda McMahon sagte in einem Interview, der Stellenabbau sei ein erster Schritt zur vollständigen Abwicklung ihres Ministeriums. Dazu sei allerdings ein Beschluss des US-Kongresses erforderlich. Sollte das Ministerium abgeschafft werden, müssten die Bundesstaaten erforderliche Aufgaben wohl teilweise in eigener Regie übernehmen. Ziel ist dabei, auch eine Verbesserung der Bildungsergebnisse in den USA zu erreichen.

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Quelle: U.S. Department of Education, Inside Higher Ed, Vox, PIE News, CNN Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Bildung und Hochschulen Ethik, Recht, Gesellschaft Strategie und Rahmenbedingungen

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