Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek:
"Eine gute berufliche Bildung ist die Säule unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Wir alle profitieren von Menschen, die eine Ausbildung gemacht haben. Gerade in der Krise hat sich das gezeigt. Auch der OECD-Bericht stellt unserem Berufsbildungssystem ein gutes Zeugnis aus, auch was die Aufstiegschancen angeht: Insgesamt 92 Prozent unserer jungen Leute machen ihre Ausbildung in einem Bereich, der beruflichen Aufstieg direkt möglich macht. Im OECD-Schnitt sind es nur 70 Prozent. Das zeigt: Berufliche Bildung ist ein Karrieretreiber. Genau deshalb habe ich auch die Attraktivität der beruflichen Bildung zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit gemacht. Und wir haben vieles geschafft: Mit der Modernisierung des Berufsbildungsgesetzes haben wir eine Mindestvergütung für Auszubildende eingeführt und unsere Abschlüsse international vergleichbar gemacht. Zudem haben wir das Aufstiegs-BAföG so stark verbessert wie nie zuvor: den Unterhalt haben wir in einen Komplettzuschuss verwandelt. All diese Maßnahmen sind Bausteine für berufliche Karrierewege. Es muss egal sein, welchen Weg ich wähle. Beide Wege - der berufliche oder der akademische - sind gleichwertige Wege mit Karrierechancen."
KMK (Kultusministerkonferenz) Präsidentin und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig:
"Die Kultusministerkonferenz hat es sich zum Ziel gemacht, die berufliche Bildung auch in Zukunft als attraktive und erfolgsversprechende Bildungsoption weiter auszubauen. Denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte für die Zukunft unseres Landes. Deshalb werden wir die Qualität der beruflichen Schulen weiterentwickeln, indem wir intensiv zusammenarbeiten, die Digitalisierung weiter vorantreiben und in die Aus- und Fortbildung unserer Lehrkräfte investieren. Mit Blick auf die Ergebnisse des Berichts freut es mich natürlich besonders, dass wir Fortschritte im MINT-Bereich machen. In keinem anderen Land ist ein Abschluss in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik so beliebt wie in Deutschland. Das ist ein Weg, den wir unbedingt weitergehen müssen. Es zeigt sich darüber hinaus, dass sich gute Bildung auch weit über den finanziellen Ertrag hinaus lohnt. Wie in den meisten anderen Staaten steigt auch in Deutschland das Interesse an Politik und das Vertrauen in das politische System mit dem Bildungsstand. Beides ist in Deutschland vergleichsweise stark ausgeprägt, dies freut mich sehr. Unsere Demokratie braucht Menschen, die sich politisch interessieren und politisch engagieren - für unsere Gesellschaft, für ein gutes Miteinander."
Hintergrund
Der Bericht "Bildung auf einen Blick" hat das Ziel, anhand von quantitativen Indikatoren einen Vergleich der Bildungssysteme von 37 OECD-Staaten sowie neun Partnerstaaten zu ermöglichen. Der Bericht ist in vier Hauptkapitel unterteilt: Bildungserträge, Bildungsbeteiligung, Bildungsinvestitionen, Lernumfeld. Ein zusätzliches Kapitel umfasst Daten zum Nachhaltigkeitsziel Bildung. Das Berichtsjahr der Daten variiert nach Indikator zwischen 2019 und 2018. Für Finanzdaten gilt das Berichtsjahr 2017.
Zum Nachlesen
- OECD: Education at a Glance 2020 - OECD Indicators
- BMBF: Bildung auf einen Blick 2020 - OECD-Indikatoren
- BMBF / KMK: Presse-Hintergrundpapier
- BMBF (08.09.2020): OECD-Bericht: Berufliche Bildung punktet im internationalen Vergleich
- OECD Berlin Centre (08.09.2020): Deutschlands traditionsreiche Berufsbildung braucht Digitalisierung und Modernisierung – dann bleibt sie auch im 21. Jahrhundert stark
- OECD (08.09.2020): Education critical to build a more resilient society
- The Pie News (09.09.2020): Covid-19 may have “dire consequences” for int’l mobility – OECD