Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat an der diesjährigen Jahrestagung des German Academic International Networks (GAIN) in San Francisco teilgenommen, um dort die Chancen einer wissenschaftlichen Karriere in Deutschland herauszustellen und sich mit jungen Forschenden sowie Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Wissenschaftsgemeinschaft auszutauschen. GAIN ist eine Gemeinschaftsinitiative der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Das Netzwerk unterstützt insbesondere junge Forschende bei der Kontaktpflege zu deutschen Wissenschaftseinrichtungen.
Bei ihrem Besuch in der Bay Area rund um San Francisco traf sich die Bundesministerin zudem mit Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um über die Start-up-Szene und neueste Innovationen in den Zukunftstechnologien zu diskutieren. Dazu führte sie unter anderem Gespräche mit dem Nobelpreisträger und ehemaligen Energieminister der USA Steven Chu und tauschte sich bei dem Besuch des Chipherstellers NVIDIA in Santa Clara über Quantencomputing, Künstliche Intelligenz sowie Recheninfrastrukturen aus.
Transatlantische Gespräche zur Forschungssicherheit
Zeitgleich trafen sich in der US-Hauptstadt Washington deutsche und amerikanische Fachleute zum Thema Forschungssicherheit. Das Treffen am 22. August im Nordamerika-Büro der DFG befasste sich mit der Leitfrage, wie die Forschungssicherheit bei internationalen Wissenschaftskooperationen trotz vielfachen Gefährdungen und Angriffen gewährleistet werden kann, ohne die Wissenschaftsfreiheit dabei einzuschränken.
Als mögliches Vorbild wurde das kürzlich in den USA gegründete Zentrum für Forschungssicherheit vorgestellt. Das Zentrum namens SECURE (Safeguarding the Entire Community of the U.S. Research Ecosystem) soll mit einem Budget von rund 50 Millionen US-Dollar über fünf Jahre die Wissenschaftsgemeinschaft in den USA dabei unterstützen, eigene Risikobewertungen vorzunehmen und Informationen über potentielle Partner bereitstellen, etwa, ob diese Verbindungen zu militärischen Einrichtungen unterhalten.
An dem Gespräch nahmen Dr. Rebecca Spyke Keiser, Chief of Research Security Strategy and Policy der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF), DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker, DFG-Vizepräsidentin Professorin Dr. Britta Siegmund und DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens teil. Dazu kamen Vertreterinnen und Vertreter der US-Regierung, der Allianz der Wissenschaftsorganisationen und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie von US-Forschungsförderungen und Forschungseinrichtungen, wie die American Association for the Advancement of Science (AAAS), die Association of American Universities und die National Institutes of Health (NIH). Die Deutsche Botschaft in Washington wurde durch den Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung, Herrn Jean P. Froehly, vertreten.
Im Anschluss an das Treffen unterzeichnete die DFG-Präsidentin vor Ort ein erstes Memorandum of Understanding mit dem amerikanischen National Endowment for the Humanities (NEH). DFG und NEH planen nun eine erste gemeinsame Ausschreibung, die alle Bereiche der Geisteswissenschaften abdeckt.
Zum Nachlesen
- BMBF (22.08.2024): Transatlantische Zusammenarbeit: Zukunftstechnologien, Startups und wissenschaftliche Karriere
- DFG (23.08.2024): Transatlantischer Austausch: Hochkarätiges Treffen zum Thema Forschungssicherheit in Washington
- Table.Media via Science|Business (29.08.2024): Germany mulls new research security organisation