StartseiteLänderAfrikaAfrika: Weitere Länder"Schwimmende Universität": Dritte Forschungsfahrt für internationale Masterstudierende an Bord der POLASTERN

"Schwimmende Universität": Dritte Forschungsfahrt für internationale Masterstudierende an Bord der POLASTERN

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Bei dem bereits dritten Teil des Projekts "Floating University" nehmen 13 Masterstudierende aus Westafrika an einer zweiwöchigen Überfahrt von Mindelo (Cabo Verde) nach Bremerhaven auf dem Forschungsschiff POLARSTERN teil. Das Projekt findet unter der Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel statt und ist Teil der UN-Ozeandekade zur Förderung der nachhaltigen Nutzung und Erforschung des Ozeans. Gefördert wird die "schwimmende Universität" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des WASCAL-Programms.

Während der Reise mit der POLARSTERN sammeln die Studierenden wertvolle Daten für die internationale Meeresforschung und gleichzeitig auch für ihre eigenen Masterarbeiten. Unterstützt werden sie dabei von einem internationalen Team erfahrener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachbereichen.

Dr. Björn Fiedler, Meereschemiker am GEOMAR und wissenschaftlicher Fahrtleiter der Expedition, erklärt:

"Die Floating University ist weit mehr als nur eine Ausbildungsfahrt auf See. Sie ist eine intensive Lernerfahrung für alle, die an der Fahrt teilnehmen. Das haben die beiden vorigen Expeditionen gezeigt. Die Studierenden arbeiten mit modernster Meeresmesstechnik, sammeln und analysieren Daten und erleben hautnah, wie ein internationales Forschungsteam zusammenarbeitet. Diese Erfahrung ist von unschätzbarem Wert für eine wissenschaftliche Karriere in der Ozean- und Klimaforschung."

Ein Höhepunkt ist der Stopp an zwei wichtigen Langzeit-Messstationen im Ozean: dem Cabo Verde Ocean Observatory (CVOO) und der European Time Series Oceanographic Station of the Canary Islands (ESTOC) nahe den Kanarischen Inseln. Hier helfen die Studierenden, physikalische, biogeochemische und biologische Daten zu sammeln, um die langfristigen Veränderungen im Ozean zu dokumentieren. Während der Reise werden sie unter anderem auch einen Argo-Tiefendrifter aussetzen – ein autonomes Messgerät, das jahrelang Temperatur-, Salzgehalts- und Strömungsdaten aus großen Tiefen liefert.

Nach Abschluss der Fahrt geht es vom 14.-16. April für die Studierenden zu einem zweitägigen Nachbereitungsseminar nach Kiel ans GEOMAR. Dort treffen sie weitere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Programms "Foster Young Ocean Researcher Development" (FYORD), dem Nachwuchsförderprogramm von Kiel Marine Science an der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU) und des GEOMAR, das insbesondere auch die Zusammenarbeit mit internationalen Studierenden aus den  Meereswissenschaften fördert.

Neben Teilnehmenden von GEOMAR und der Universidade Técnica do Atlântico (UTA) in Mindelo sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), des Thünen-Instituts für Fischereiökologie, des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven, der Syddansk Universitet (SDU) im dänischen Odense und des Centre de Recherche Océanographique de Dakar Thiaroye (CRODT-ISRA) aus Senegal dabei. Insgesamt sind Teilnehmende aus 15 Nationen mit fünf verschiedenen Muttersprachen vertreten.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte WASCAL-Programm ("West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use") stärkt die Forschungsinfrastruktur und akademische Ausbildung zu Klimawandel und dessen Auswirkungen in Westafrika. Der zweijährige Masterstudiengang "Klimawandel und Meereswissenschaften", der von der UTA koordiniert und vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel eng begleitet wird, vermittelt Studierenden wissenschaftliche Kompetenzen für Forschung, Umweltmanagement und Industrie. Seit 2021 ist das Programm Teil der internationalen "UN-Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung".

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Quelle: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel Redaktion: von Luis Franke, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Cabo Verde Region Westafrika Global Themen: Bildung und Hochschulen Geowissenschaften Infrastruktur Umwelt u. Nachhaltigkeit

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