Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Bildung und Technologie – in diesen und vielen weiteren Bereichen wollen Deutschland und Indien enger zusammenarbeiten. Bei den fünften Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi wurden dazu insgesamt 22 Abkommen – davon 13 Regierungsabkommen sowie neun weitere zwischen Institutionen – unterzeichnet. Diese zeigten, "in welcher Breite wir zusammenarbeiten", betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem gemeinsamen Pressestatement mit Indiens Premierminister Narendra Modi am 1. November in Neu-Delhi .
Viele der Abkommen haben die Bereiche Forschung, Bildung und Innovation zum Gegenstand. So unterzeichneten die Forschungsministerien beider Länder eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung im Bereich Künstlicher Intelligenz. Gerade bei den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz habe Indien ein großes Potenzial, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Vorgesehen sind zunächst eine Intensivierung des Austauschs auf Akteursebene sowie eine Vernetzung der Plattform Industrie 4.0 mit der im Entstehen begriffenen indischen Manufacturing Platform, unter anderem zu den Themen Standardisierung, IT-Sicherheit in vernetzten Systemen, Testbeds und Anwendungsfälle, Geschäftsmodelle und B2B-Plattformen sowie zur Gestaltung künftiger digitaler Ökosysteme für die Industrie 4.0.
Weitere Absichtserklärungen betreffen die Zusammenarbeit im in den Bereichen Startups sowie Qualifizierung und berufliche Bildung, in denen beide in Zukunft Länder ihre Kräfte bündeln möchten. Zudem wurde eine gemeinsame Absichtserklärung zur Formalisierung der Teilnahme Indiens am Smart Cities Network unterzeichnet.
Die Bildungsressorts beider Länder vereinbarten eine Absprache zur Verlängerung der Laufzeit der Deutsch-Indischen Partnerschaft in der Hochschulbildung. Auf Institutionsebene traf der Deutsche Akademische Austauschdienst in diesem Zusammenhang eine Absprache mit der indischen University Grants Commission. Zu der Zusammenarbeit im Hochschulbereiche sagte die Kanzlerin: "Immerhin studieren 20.000 Inder in Deutschland. Es könnten gerne mehr werden."
Auf Ebene deutscher und indischer Akteuren wurden zudem eine Absprache zur Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation hin zu Fortschritten bei Vorreitertechnologien zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft und dem indischen Council of Sientific and Industrial Reserach geschlossen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt unterzeichnete mit der Indian Space Research Organisation eine Durchführungsvereinbarung zum Personalaustausch. Auch im Kultursektor vereinbarten beide Länder engere Kontakte: So sollen sich etwa deutsche und indische Museen in der Forschung und bei der Restaurierung von Exponaten unterstützen.
Eine Liste sämtlicher im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen gezeichneten Dokumente sowie eine gemeinsame Erklärung beider Regierungen stehen online zur Verfügung.