StartseiteLänderAsienIndonesienNationale Berufsbildungskonferenz Jakarta 2023: Indonesien steht vor Reform seines Berufsbildungssystems

Nationale Berufsbildungskonferenz Jakarta 2023: Indonesien steht vor Reform seines Berufsbildungssystems

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die nationale Berufsbildungskonferenz in Jakarta markiert den Startpunkt für die Umsetzung weitreichender Reformen des indonesischen Berufsbildungssystems. Das BIBB hatte bei der Entwicklung von Steuerungsmechanismen maßgeblich unterstützt.

Am 21. Februar 2023 fand in Jakarta die nationale Berufsbildungskonferenz anlässlich der offiziellen Verabschiedung der Präsidialverordnung zur Berufsbildung statt. Diese Verordnung zieht weitreichende Reformen des indonesischen Berufsbildungssystems nach sich. Mit Beratung durch das BIBB wurde unter anderem das nationale Koordinierungsgremium, National Coordination Team for the Revitalization of Technical and Vocational Education and Training (TKNV), konstituiert.

Es nahmen 700 Personen an der Konferenz teil. Vertreten waren die Ministerinnen und Minister der vier federführenden Ministerien für indonesische Berufsbildung (Arbeit, Bildung, Wirtschaft, Planung) sowie hochrangige Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter.

Staatspräsident Joko Widodo eröffnete die Konferenz mit einer Videobotschaft. In seiner Rede appellierte er daran, die berufliche Bildung als Chance zur Stärkung der Arbeitskraft in Indonesien zu nutzen: Aktuell gebe es durch disruptive Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt einen hohen, globalen Bedarf nach "new skills". Indonesien müsse seinen "demografischen Bonus" - den hohen Anteil an junger, arbeitsfähiger Bevölkerung -, nutzen, um seinen Status als Schwellenland zu überwinden. Berufsbildung biete die zentrale Möglichkeit, die starke "Manpower" des Landes für den globalen Einsatz auszubilden.

Michael Wiechert (BIBB) referierte in seiner Keynote aus der Publikation "Zukunftsfähig bleiben! 9 plus 1 Thesen für eine bessere Berufsbildung", die Vorschläge für eine zukunftsausgerichtete berufliche Bildung in Deutschland formuliert. Dabei standen die Vorschläge im Fokus, die für den indonesischen Kontext ebenfalls relevant sind, wie zum Beispiel die Rolle der Sozialpartner bei der Steuerung und Finanzierung der beruflichen Bildung.

In der anschließenden Panel-Diskussion wurden Best Practices zur Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft beim Aufbau von "Centres of Excellence" sowie bei gemeinsamen Forschungsprojekten zur Erhebung von Kompetenzbedarfen in der Berufsbildung vorgestellt. Weiterhin diskutierten die Vertreter der Berufsbildungsinstitutionen auf regionaler Ebene, wie die Zusammenarbeit mit dem Koordinierungsgremium TKNV in den Provinzen ausgestaltet werden sollte.

Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass die Akteure aus Politik und Wirtschaft dem Thema Berufsbildung eine hohe Priorität beimessen, über ein gemeinsames Verständnis über die Herausforderungen und Ziele eines Berufsbildungssystems verfügen und sich über die notwendigen Prozesse zur Etablierung des Koordinierungsgremiums TKNV im Klaren sind. Nun kommt es darauf an, die verabschiedeten Strategien und Mechanismen in die Praxis umzusetzen.

Das BIBB berät seit 2019 die indonesische Regierung im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), im Rahmen des Projekts TVET System Reform (TSR), bei der Etablierung eines nationalen Koordinierungsmechanismus für die berufliche Bildung. Ziel ist es, die Rollen und Initiativen privatwirtschaftlicher und öffentlicher Akteure im indonesischen Berufsbildungssystem zusammen zu führen und zukunftsweisend auszurichten.

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Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung Redaktion: von Franziska Schroubek, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Indonesien Themen: Berufs- und Weiterbildung Strategie und Rahmenbedingungen

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