StartseiteLänderAsienTürkeiGründung der "Akademie im Exil" in Berlin und Essen

Gründung der "Akademie im Exil" in Berlin und Essen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Institut für Turkistik der Universität Duisburg-Essen (UDE), das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen (KWI) und das Forum Transregionale Studien in Berlin (Forum) gründen gemeinsam die "Akademie im Exil". Die Initiative wird von der VolkswagenStiftung gefördert und zunächst an zwei Standorten aufgebaut.

Der Ausgangspunkt der Gründung der "Akademie im Exil" ist die zunehmende Emigration von WissenschaftlerInnen aus der Türkei. Angesichts der Kriminalisierung von RegimegegnerInnen in der Türkei suchen WissenschaftlerInnen, die sich für Frieden und Wissenschaftsfreiheit einsetzen, nach Möglichkeiten, ihre Arbeit im Ausland fortzusetzen. Die Akademie im Exil wurde von WissenschaftlerInnen aus dem Umfeld der "Academics for Peace" aus der Türkei initiiert, um eine Plattform für die Forschung im Exil zu schaffen und ein wissenschaftliches Programm kritischer Türkeistudien mitzugestalten.

"Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an türkischen Universitäten sind derzeit besonderen Einschränkungen und Repressionen ausgesetzt. Die Akademie wird bis zu zehn Fellowships pro Jahr an gefährdete und im Exil lebende WissenschaftlerInnen vergeben und gleichzeitig ein Forum zur Reflexion über Wissenschaftsfreiheit und Exilwissenschaft bieten. Unter anderem streben wir an, die Türkeiforschung in Deutschland zu beleben", sagt die Leiterin der Akademie, Kader Konuk, Professorin für Turkistik an der Universität Duisburg-Essen und Autorin des Buches "East West Mimesis: Auerbach in Turkey", welches das Exil und Wirken deutsch-jüdischer WissenschaftlerInnen in der Türkei thematisiert.

Die "Akademie im Exil" soll bestehende Angebote wie die Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung und andere Stipendienprogramme für gefährdete WissenschaftlerInnen ergänzen, indem eine Diskussionsgrundlage für den Transfer und die Einbindung der Forschung im Exil geschaffen wird.

Die Akademie wird durch einen Rat geleitet, der aus Kader Konuk (UDE), Volker Heins (KWI/UDE), Claus Leggewie (Gießen), Georges Khalil (Forum) und Friederike Pannewick (Forum/Marburg) besteht. Das Forschungsprogramm und die Auswahl der Fellows wird von einem multidisziplinären Kollegium getragen und entwickelt, das aus vier Exilwissenschaftlerinnen aus der Türkei, vier türkeibezogen arbeitenden ForscherInnen an deutschen Universitäten sowie zwei Expertinnen an US-amerikanischen Hochschulen besteht.

Die erste Ausschreibung für Stipendien findet sich auf http://www.forum-transregionale-studien.de/ausschreibungen/academy-in-exile.html und auf den Webseiten der Trägereinrichtungen. Die Fellows werden Mitglieder der Akademie und tragen zur Gestaltung ihres Programms bei.

Kontakt:

Professorin Kader Konuk: kader.konuk(at)uni-due.de
Professor Volker Heins: volker.heins(at)kwi-nrw.de
Georges Khalil: georges.khalil(at)trafo-berlin.de

Das Sekretariat der Akademie ist am Forum in Berlin angesiedelt: academy-in-exile(at)trafo-berlin.de

Quelle: Forum Transregionale Studien / IDW Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Türkei Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung

Weitere Informationen

Projektträger