Forschende gehen davon aus, dass ein Verlust der Biodiversität die Übertragung von Krankheitserregern zwischen Tier und Mensch, sogenannte Zoonosen, begünstigt. Die genauen Zusammenhänge zwischen Landnutzungsänderungen, dem Verlust der Biodiversität und dem Zoonose-Risiko sind noch immer unklar. Um diese besser zu verstehen wurde ein interdisziplinäres Konsortium mit ausgewiesener Expertise in den Bereichen Geografie, Geobotanik, Ökologie, Virologie, Immunologie, Epidemiologie, Soziologie, Psychologie, Anthropologie und Wissensverbreitung zusammengestellt. Die Forschenden aus sieben europäischen (Deutschland, Frankreich, Österreich, Niederlande, Slowakei, Slowenien, Spanien) und vier amerikanischen Ländern (Costa Rica, Guatemala, Mexiko, USA) planen eine detaillierte Kartierung der Biodiversität in Waldgebieten, in die der Mensch unterschiedlich stark eingegriffen hat. Dazu werden ursprüngliche Wälder sowie abgeholzte und renaturierte Flächen in Guatemala, Costa Rica, Slowenien und der Slowakei untersucht.
Um die jeweils vorherrschende Landnutzung und die Artenvielfalt zu ermitteln, sollen die Beschaffenheit der Landschaft sowie die Tier- und Pflanzenarten mithilfe von Satellitenaufnahmen und auch direkt vor Ort erfasst werden. Zusätzlich wollen die Forschenden bestimmen, wie viele potenziell gefährliche Mikroorganismen in dem Ökosystem zirkulieren. Ergänzend zu den biomedizinischen Untersuchungen will das Forschungsteam auch systematische Befragungen durchführen.
Zum Nachlesen
- Charité – Universitätsmedizin Berlin (03.01.2024): Wie stark begünstigt ein Verlust der Artenvielfalt neue Infektionskrankheiten?