StartseiteLänderEuropaFrankreichKünstliche Intelligenz als strategische Priorität Frankreichs und Innovationsmotor: Neue Fördermaßnahmen im Rahmen von France 2030

Künstliche Intelligenz als strategische Priorität Frankreichs und Innovationsmotor: Neue Fördermaßnahmen im Rahmen von France 2030

Berichterstattung weltweit

Anlässlich von VivaTech 2024, der größten Startup- und Technologiemesse Europas, empfing Präsident Macron am 21. Mai im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) führende Experten. Macron bekräftigte, dass KI eine strategische Priorität für Frankreich sei, weshalb ihr rund 2,5 Milliarden Euro im Rahmen von France 2030 und der nationalen Strategie für KI gewidmet werden. Darüber hinaus kündigte Frankreichs Präsident den Startschuss für neun neue „KI-Cluster“ sowie weitere Fördermaßnahmen an.

Die im März 2018 angestoßene nationale Strategie für KI zielt darauf ab, Frankreich zu einem der weltweit führenden Länder in diesem Bereich zu machen. In der ersten Phase (2018-2022) wurden 1,5 Milliarden EUR bereitgestellt, um das nationale KI-Forschungsökosystem zu strukturieren. Es wurde ein Netzwerk von interdisziplinären Instituten für KI (3IA) geschaffen, Exzellenzlehrstühle für KI und Doktorandenprogramme finanziert sowie in öffentliche Forschungskapazitäten für die Datenverarbeitung investiert (Supercomputer „Jean Zay“ am CERN).

Die 2022 gestartete zweite Phase steht im Kontext der Ankündigungen im Rahmen des Investitionsplans France 2030, nämlich: Vertrauenswürdige und effiziente digitale Lösungen seien notwendig, um gleichwohl Innovationen hervorzubringen und die technologische Souveränität Frankreichs in den meisten Wirtschaftsbereichen aufrechtzuerhalten. Entsprechend ist das Ziel dieser zweiten Phase, französische und europäische KI-Champions zu schaffen, KI in der Wirtschaft zu verbreiten und die Wettbewerbsfähigkeit französischer Unternehmen durch konkrete KI-Anwendungen zu verbessern sowie Frankreich als Vorreiter in aufstrebenden Märkten zu positionieren.

Aus Sicht der französischen Regierung zahlen sich die bisherigen Anstrengungen der nationalen KI-Strategie aus: Frankreich zählt mehr als 600 KI-Startups (+24 Prozent Gründungen zwischen 2021 und 2023), davon ist die Hälfte entweder bereits profitabel oder werde es voraussichtlich innerhalb von 3 Jahren sein; 76 Startups sind im Bereich der generativen KI (Ton, Text, Video) tätig und insgesamt 3,2 Milliarden EUR Investitionskapital wurden 2022 von KI-Unternehmen akquiriert. Führende KI-Anbieter betreiben Forschungs- und Entscheidungszentren in Frankreich (Google, Meta, Hugging Face, Dataiku, Tata Sons Accenture) und die stärksten aktuellen KI-Modelle (Llama 2, Llama 3, Mistral Large) wurden in Frankreich trainiert oder entwickelt.

Am Rande der VivaTech 2024 wurde nun die Auswahl von neun neuen KI-Clustern bekanntgegeben. Diese Exzellenzzentren für Forschung und Ausbildung werden mit insgesamt 360 Millionen Euro im Rahmen von France 2030 gefördert. Darüber hinaus wurde die bevorstehende Auswahl von verschiedenen Vorhaben im Rahmen von Fördermaßnahmen in den Bereichen KI-Kompetenzen, generative KI, integrierte KI sowie frugale KI für den ökologischen Wandel angekündigt.

Ferner wurden folgende neue Instrumente zur Stärkung der staatlichen Förderung im Bereich KI vorgestellt:

  • Neue Fördermaßnahme für Projekte zur „Beschleunigung des Einsatzes von KI in der Wirtschaft“;  
  • Programm zur Bewertung fortgeschrittener KI sowie Umsetzung der „Grand Challenge“ –  ein Vergleich konkurrierender KI-Lösungen zur Beschleunigung und Optimierung der vielversprechendsten Anwendungen;  
  • Europäisches Zentrum für generative KI (ALT-EDIC);
  • Fördermaßnahme zum Thema „Ausbau des Cloud-Serviceangebots“, um KI- und Cloud-Akteure zusammenzubringen;  
  • Fördermaßnahme zur Unterstützung der Anpassung von Kultur- und Medienakteuren an die neuen KI-Technologien.

Außerdem soll KI eine zentrale Rolle in der kürzlich vom Ministerium für Landwirtschaft und Ernährungssouveränität angekündigten neuen Ausschreibung zum Thema „Risikobereitschaft (Upstream/Downstream) und Massifizierung“ (Prise de risque amont, aval et massification 2030, PRAAM) spielen. Diese mit 90 Millionen Euro ausgestattete Maßnahme soll die Transformation der Lebensmittelkette fördern und u. a. dazu beitragen, dass KI-Lösungen Eingang in die Unternehmen des Lebensmittel- und Agrarbereichs finden – im Einklang mit den Zielen der Fördermaßnahme zur „Beschleunigung des Einsatzes von KI in der Wirtschaft“.

Zum Nachlesen

Quelle: MESR, Les Échos, Ministère de l’Agriculture et de la Souveraineté alimentaire Redaktion: von Sylvie Rijkers-Defrasne, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Information u. Kommunikation Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

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