StartseiteLänderEuropaFrankreichSchülerinnen und Schüler in französischen Regionen sollen bessere Orientierung fürs Studium erhalten

Schülerinnen und Schüler in französischen Regionen sollen bessere Orientierung fürs Studium erhalten

Berichterstattung weltweit

Ausgewählte französische Hochschulen werden vom Staat mit 37 Millionen Euro darin unterstützt, den Abiturientinnen und Abiturienten in ihrer Region umfassende Informationen über Studienmöglichkeiten und -anforderungen anzubieten.

Wie der Bildungsminister Jean-Michel Blanquer und die Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal zusammen mit dem Generalsekretär für Investitionen Guillaume Boudy am 13. Mai 2019 mitteilten, werden acht Universitäten bzw. Hochschulverbünde gefördert, um die (zukünftigen) Abiturientinnen und Abiturienten in ihrer Regionen besser über Studienmöglichkeiten und -anforderungen zu informieren.

Im Rahmen der Ausschreibung „Regionalförderung für die Studienorientierung“ (Dispositifs territoriaux pour l'orientation vers les études supérieures) hatten sich 22 Projekte beworben, von denen 14 vorausgewählt wurden. Eine Jury unter Vorsitz des Präsidenten der Universität Paris Descartes (Paris 5) Frédéric Dardel und des Recteur (oberster Staatsvertreter im Bereich Bildung innerhalb einer Region) der Akademie Nantes William Marois wählte acht Projekte aus: den Hochschulverbund Université Paris Seine, die Universität Lille, die Universität Strasbourg, die Universität Reims Champagne Ardenne, den Hochschulverbund Université Toulouse Midi-Pyrénées, die Universität Bordeaux, die Universität Rennes und die Universität Angers.

Die Anträge werden jeweils von der Universität bzw. dem lokalen Hochschulverbund getragen, aber immer von einem Netzwerk aus Unternehmen, Vereinen, Berufsverbänden und in den meisten Fällen den lokalen Gebietskörperschaften unterstützt. Sie erhalten insgesamt 37 Millionen Euro über zehn Jahre verteilt, kofinanziert von den jeweiligen Projektträgern. Damit werden beispielsweise Mentoring-Programme, Studienbotschafter und Informationsveranstaltungen finanziert. Die Vizepräsidentin für Studienerfolg der Universität Strasbourg Pascale Bergmann sagte zum Ziel ihres Projekts NORIA beispielsweise: „Es geht darum, die entfernten Zielgruppen zu erreichen und ihnen zu zeigen, dass ein Studium für sie möglich ist, dass sie es sich zutrauen und ermutigt werden. Es geht nicht darum noch mehr Informationen zu produzieren, denn davon gibt es genug (…).“

Finanziert werden die Projekte über die dritte Ausgabe des Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissements d’avenir). Dort sind Fördergelder für „Innovative Pädagogik in den Regionen“ (Territoires d’innovation pédagogique) vorgesehen. Der Gesamtumfang für die Ausschreibung „Regionalförderung für die Studienorientierung“ beträgt 70 Millionen Euro. Für die verbleibenden Fördermittel in Höhe von 33 Millionen Euro wird in Kürze eine zweite Ausschreibung veröffentlicht. Die in der ersten Runde abgelehnten Projekte können sich erneut bewerben.

Die Regionalförderung der Studienorientierung ist Teil des umfassenderen Regierungsvorhabens für einen besseren Studienzugang (Plan Étudiant), welches auch die Reform der Studienplatzvergabe umfasst. Hintergrund sind insbesondere die in Frankreich hohen Abbrecherquoten in den grundständigen Universitätsstudiengängen von bis zu 60 Prozent und die nach wie vor steigenden Studierendenzahlen.

Zum Nachlesen (Französisch)

Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung

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