StartseiteLänderEuropaItalienInternationales Projekt MACSUR SciPol: Wissenschaftliche Politikberatung gegen den Klimawandel

Internationales Projekt MACSUR SciPol: Wissenschaftliche Politikberatung gegen den Klimawandel

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Um die Klimaziele des European Green Deals und des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, ist es wichtig, dass Erkenntnisse der Forschung in politische Strategien einfließen. Im Projekt MACSUR SciPol planen zehn Wissenschaftseinrichtungen aus acht europäischen Ländern, eine bislang noch fehlende Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft für den Sektor Landwirtschaft und Ernährung auf europäischer Ebene zu etablieren.

Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme sind von den Folgen des Klimawandels betroffen und setzen gleichzeitig nicht unerhebliche Mengen an Treibhausgas-emissionen frei. Im Rahmen des Pariser Abkommens und des Green Deals strebt die EU an, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren und bis 2050 Treibhausgas-Neutralität zu erreichen. Das Pilotprojekt MACSUR schafft ein Forum, das politische Akteure mit wissenschaftlicher Expertise dabei unterstützen wird, diese Klimaziele und wirksame Maßnahmen für den Umgang mit dem Klimawandel im europäischen Agrar- und Ernährungssektor umzusetzen. Das übergeordnete Ziel von MACSUR SciPol ist es, ein Verfahren zur wissenschaftsbasierten Beantwortung politischer Fragen zu etablieren.

Das Projekt steht Modell für eine institutionalisierte Form wissenschaftlicher Politikberatung. MACSUR SciPol startete im Juni 2021 unter Koordination des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. mit einem Kickoff-Workshop und läuft als Pilotprojekt über 18 Monate. MACSUR SciPol ist aus dem Netzwerk MACSUR der Joint Programming Initiative for Agriculture, Food Security and Climate Change (FACCE-JPI) des Rats der Europäischen Union und beteiligter Mitgliedsländer hervorgegangen.

Die Besonderheit des Forschungsprojekts liegt in einer engen Zusammenarbeit der Forschung mit der Politik. Den Ausgangspunkt bilden konkrete Schlüsselfragen, die von europäischen Politikvertreterinnen und -vertretern zu Landwirtschaft, Ernährung und Klimawandel aus jeweils landesspezifischer Perspektive gestellt wurden. Dieser Fragenkatalog ist in drei Themenbereiche unterteilt. Der erste Themenkomplex befasst sich mit Fragen des Klimaschutzes, also Strategien für die Reduktion von Emissionen durch Landwirtschaft, Nutztierhaltung und auf Ebene der Verbraucher, sowie die Bindung von Kohlenstoff. Der zweite Themenkomplex deckt Anpassungsstrategien an die Folgen des Klimawandels ab. Im dritten Themenbereich werden die möglichen Auswirkungen der empfohlenen Strategien zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung unter anderem auf Mensch und Tier, Ökosysteme und Biodiversität, soziale Gerechtigkeit und Ernährungssicherheit diskutiert.

Das Projekt verfolgt einen transdisziplinären, partizipativen Ansatz. Um politische Entscheidungsfindung zu unterstützen, werden zusätzlich zu der engen Kooperation zwischen Forschung und Politik auch Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Naturschutz in Multi-Stakeholder-Dialoge einbezogen. Das wissenschaftliche Netzwerk des Projekts besteht derzeit aus Projektpartnern verschiedener Fachrichtungen aus Dänemark, Ungarn, Irland, Italien, Großbritannien, Niederlande und Österreich. Die Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases unterstützt das Projekt und tritt als Beobachterorganisation für MACSUR SciPol auf.

Projektpartner

  • Koordination: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Deutschland
  • Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Deutschland
  • Universität Aarhus, Dänemark
  • Institute of Agricultural Economics, Ungarn
  • The Irish Agriculture and Food Development Authority (Teagasc), Irland
  • Universität Florenz, Italien
  • Universität Birmingham, Großbritannien
  • Queens University Belfast, Nordirland
  • Stichting Wageningen Research, Niederlande
  • Universität für Bodenkultur Wien, Österreich

Netzwerkpartner

  • Institute for Rural and Regional Research, Norwegen
  • Agricultural Research And Development Station, Rumänien
  • Facultad de Ciencias Agropecuarias, Universität Córdoba, Argentinien
  • French National Research Institute for Agriculture, Food and Environment, Frankreich
  • Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Österreich
Quelle: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Dänemark Irland Italien Niederlande Österreich Ungarn Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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