StartseiteLänderEuropaNiederlandeInternationale METEOR-Expedition M202 untersucht Ökologie der Beute im Nordatlantik

Internationale METEOR-Expedition M202 untersucht Ökologie der Beute im Nordatlantik

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Am 21.07.2024 ist das Forschungsschiff METEOR zu einer Expedition rund um die Insel Terceira im Azoren-Archipel gestartet. Unter der Leitung von Meeresbiologin Dr. Véronique Merten vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel untersucht ein internationales Team die Vielfalt, Biomasse, Verteilung und Häufigkeit von Beutetieren in den Jagdgründen von Zahnwalen, die in unterschiedlichen Tiefen jagen. Modernste Technologien werden eingesetzt, um zu verstehen, warum so viele verschiedene Walarten in einem relativ kleinen geografischen Gebiet vorkommen können. Die Erkenntnisse werden zum Schutz der gefährdeten Meeressäuger beitragen.

Dr. Véronique Merten, Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Tiefsee-Biologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, sagt über die Zanwale: "Um die Tiere besser schützen zu können, müssen wir mehr über ihre Nahrungsaufnahme, ihre Beute, und über ihre Jagdgründe wissen“. Sie leitet die internationale Expedition M202 mit dem deutschen Forschungsschiff METEOR, die jetzt zur Insel Terceira im Azoren-Archipel aufgebrochen ist. Unter dem Titel „Interactions between whales and cephalopods in the Atlantic Ocean“ (Interaktionen zwischen Walen und Tintenfischen im Atlantischen Ozean, ISAAC) wollen die Forschenden das Jagdverhalten und die Beuteauswahl von drei Arten tief tauchender Zahnwale – dem Gänse- und dem Sowerby-Schnabelwal (Mesoplodon bidens) sowie dem Risso-Delfin (Grampus griseus) – untersuchen.

Die genauen Wechselwirkungen zwischen diesen schwer fassbaren, tief tauchenden Walen und ihrer schwer zu untersuchenden Beute, den Kopffüßern, sind das Thema einer Zusammenarbeit eines internationalen Teams von Forschenden, die jeweils ihr Fachwissen über Wale und Walbeute einbringen. Geleitet werden diese Forschungsarbeiten von der Walspezialistin Dr. Fleur Visser vom Königlich-Niederländischen Institut für Meeresforschung (Koninklijk Nederlands Instituut voor Onderzoek der Zee, NIOZ), die ein langfristiges Forschungsprogramm zur Biologie der Wale vor der Insel Terceira durchführt, und dem Tintenfisch- und Tiefseebiologen Dr. Henk-Jan Hoving vom GEOMAR. Auf dem Programm der Expedition M202 stehen umfangreiche Untersuchungen an sechs Tiefseestationen vor der Azoren-Insel Terceira. Gleichzeitig führt das Team von Dr. Fleur Visser Operationen an Land und mit Hilfe kleinerer Boote durch, um die Wale zu untersuchen.

An der Expedition M202 sind Forscherinnen und Forscher aus zehn verschiedenen Instituten und sechs Ländern beteiligt. Die Ergebnisse werden das Verständnis der ökologischen Beziehungen zwischen Zahnwalen und ihrer Beute vertiefen und wertvolle Erkenntnisse für den Schutz der Meeressäuger liefern. Die Expedition endet am 07.08.2024.

Zum Nachlesen

GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (23.07.2024): Tiefer tauchen für fettere Beute?

Quelle: GEOMAR via idw Redaktion: von Pauline Marquardt, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Niederlande Global Themen: Geowissenschaften Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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