Neue Supercomputer in Frankreich und Schweden
In Frankreich entsteht am Großrechenzentrum TGCC der Behörde für alternative Energien und Atomenergie CEA in Bruyères-le-Châtel der zweite europäische Exascale-Supercomputer, der mehr als ein Trillion Rechenoperationen pro Sekunde durchführen kann. Das System soll die wissenschaftliche Exzellenz in Europa stärken und die Entwicklung hochpräziser Modelle komplexer Systeme unterstützen.
Für den Aufbau wurde das Jules-Verne-Konsortium ausgewählt. Dieses wird von der französischen Agentur für Hochleistungsrechnen GENCI mit Unterstützung des CEA geleitet. Beteiligt ist zu dem das niederländische IT-Netzwerk SURF, ein kooperativer Zusammenschluss von Bildungs- und Forschungseinrichtungen aus den Niederlanden.
An der Universität Linköping in Schweden entsteht mit Arrhenius zudem ein Supercomputer der mittleren Leistungsklasse, der über zehn Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde ausführen kann.
Beide Systeme sollen einer Vielzahl von Nutzerinnen und Nutzern in ganz Europa zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen zur Verfügung stehen, z. B. in Bezug auf den Klimawandel und die Vorhersage extremer Wetterereignisse, innovative und personalisierte Medizin, die Entwicklung von Werkstoffen und neuen Energien, digitale Zwillinge für die Industrie oder die Nutzung Künstlicher Intelligenz.
Aufbau von sechs Quantencomputern in Europa
Damit Europa eine Vorreiterrolle beim Aufbau und Betrieb von Quantencomputern einnimmt, fördert das EuroHPC JU zudem den Aufbau von sechs solcher Systeme in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und Tschechien. Diese greifen auf eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien und Ansätze zurück und werden in bestehende Supercomputer integriert – unter anderem auch in den neuen Supercomputer des Jules-Verne-Konsortiums.
Vertreterinnen und Vertreter der Gasteinrichtungen, der Europäischen Kommission und des EuroHPC JU unterzeichneten in Luxemburg entsprechende Vereinbarungen. Insgesamt stehen hierfür Mittel von mehr als 100 Millionen EUR bereit.
In Deutschland wird das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften den Quantencomputer Euro-Q-Exa hosten. Zunächst wird dazu der von Deutschland finanzierte Q-Exa-Demonstrator in den Supercomputer SuperMUC-NG des LRZ integriert und für die Forschenden in Europa im Laufe von 2024 geöffnet. Neben EuroHPC JU fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) den europäischen Quantencomputer am LRZ.
Die weiteren Standorte und Initiativen
- Frankreich: EuoQCS-France
Standort: Großrechenzentrum TGCC der Behörde der CEA in Bruyères-le-Châtel
Integration in: Supercomputer Joliot-Curie und langfristig in den im Aufbau befindlichen Supercomputers des Jules-Verne-Konsortiums - Italien: EuroQCS-Italy
Standort: Datacentre of CINECA, Bologna Technopole
Integration in: EuroHPC pre-exascale supercomputer Leonardo - Polen: EuroQCS-Poland
Standort: Poznan Supercomputing and Networking Center
Integration in: HPC infrastructure in Poznan (PIONIER NREN) - Spanien: EuroQCS-Spain
Standort: Barcelona Supercomputing Center
Integration in: EuroHPC Supercomputer MareNostrum5 - Tschechische Republik: Lumi-Q
Standort: IT4Innovations National Supercomputing Centre
Integration in: EuroHPC Supercomputer KAROLINA
Der Aufbau der Super- und Quantencomputer wird jeweils vom EuroHPC JU sowie den beteiligten Staaten gemeinsam finanziert. Die Mittel stammen unter anderem aus dem Programm Digitales Europa.
Zum Nachlesen
- EuroHPC (27.06.2023): One step closer to European quantum computing: The EuroHPC JU signs hosting agreements for six quantum computers
- Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (27.06.2023): Quantencomputer für Europa
- EuroHPC (19.06.2023): Sweden Will Host a New EuroHPC Supercomputer
- EuroHPC (20.06.2023): The Jules Verne Consortium Will Host the New EuroHPC Exascale Supercomputer in France