StartseiteLänderEuropaTschechische RepublikPrioritäten der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft in Forschung und Entwicklung: Synergien, Infrastrukturen und Innovation im Fokus

Prioritäten der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft in Forschung und Entwicklung: Synergien, Infrastrukturen und Innovation im Fokus

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Am 1. Juli übernahm die tschechische Republik für die kommenden sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. In ihrem Programm hat die tschechische Regierung unter anderem Prioritäten für Forschung und Innovation festgelegt. Diese adressieren vor allem die Stärkung von Forschungsinfrastrukturen sowie von Synergien zwischen bestehenden Förderprogrammen. Zudem werden Schlussfolgerungen des Rates zur europäischen Innovationsagenda und zur Schließung der Innovationslücke ausgearbeitet.

Die tschechische Ratspräsidentschaft sieht in der Schaffung von Synergien zwischen den verschiedenen Förderprogrammen in der EU ein Schlüsselinstrument, um die Intensität der Forschung und Innovation in Europa zu erhöhen und das volle Potenzial der wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit auszuschöpfen. Um die Debatte hierzu voranzutreiben, veranstaltet die tschechische Ratspräsidentschaft aktuell eine Konferenz in Prag. Ziel ist es, Ideen auszutauschen, wie sich die bestehende Fördermöglichkeiten vernetzen lassen, und Hindernisse zu identifizieren, die deren Kombination im Wege stehen. Zum Abschluss der Konferenz wird die tschechische Regierung die "Prager Erklärung" vorstellen, in der die Kommission und die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, ihre diesbezüglichen Bemühungen zu verstärken.

Die Stärkung europäischer Forschungsinfrastrukturen ist eine weitere Priorität auf der tschechischen Agenda. Ein zentraler Punkt ist die Umsetzung der vom Europäisches Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen im Dezember 2021 vorgestellten Roadmap. Ziel ist es, die Mitgliedstaaten zu verpflichten, stärker in Forschungsinfrastrukturen zu investieren. Diesen soll zudem eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der EU-Politik für offene Wissenschaft und für die freie Zugänglichkeit zu wissenschaftlichen Einrichtungen, Daten und Forschungsergebnissen zukommen. Zusätzlich wird die tschechische Präsidentschaft im Oktober eine Internationale Konferenz zu Forschungsinfrastrukturen in Brünn veranstalten. Auf dieser will sie die "Erklärung von Brünn" vorstellen, in der die Schaffung eines globalen Ökosystems von Forschungsinfrastruktur gefordert wird.

Die tschechische Ratspräsidentschaft wird zudem die Beratungen der Mitgliedstaaten leiten, um die Schlussfolgerungen des Rates zur neuen europäischen Innovationsagenda zu erarbeiten, welche die EU-Kommission diese Woche vorgestellt hat. Weitere Schlussfolgerungen des Rates werden in Reaktion auf einen kürzlich veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs über die Erweiterungsregelungen im EU-Rahmenprogramm Horizont 2020 vorbereitet. Der Bericht untersuchte die ergriffenen EU-Maßnahmen zur Schließung der Innovationslücke zwischen den EU-Staaten und kam zu dem Schluss, dass diese durch Investitionen und Reformen in den Mitgliedstaaten unterstützt werden müssen.

Ein weiteres Thema der tschechischen Ratspräsidentschaft ist die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens für Chips (JU Chips), um die Widerstandsfähigkeit und die technologische Souveränität der EU im Bereich der Halbleitertechnologien und -anwendungen zu stärken.

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Quelle: Science|Business, EU2022.CZ Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Tschechische Republik EU Themen: Förderung Infrastruktur Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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