Die Vereinbarung unterstreicht den Willen beider Länder, in den Bereichen Erzeugung, Weiterverarbeitung, Anwendung und Transport von grünem Wasserstoff eng zu kooperieren. Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck sagte anlässlich der Unterzeichnung:
"Die Ausweitung der Produktion und der Anwendung von grünem Wasserstoff soll dem gemeinsamen langfristigen Ziel dienen, den Hochlauf von grünem Wasserstoff voranzutreiben und ihn damit wirtschaftlich zu machen. Wir haben im Rahmen unserer Energiepartnerschaft mit Indien vereinbart, bei der Entwicklung innovativer Lösungen für eine nachhaltige grüne Wasserstoffproduktion vertieft zusammenzuarbeiten. Ein wichtiger Meilenstein, um unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern."
Die Kooperationsvereinbarung zielt auf die Einrichtung einer Task Force innerhalb der Deutsch-Indischen Energiepartnerschaft, dem sogenannten Indo-German Energy Forum, ab. Diese Task Force wird die Schaffung eines engen Netzwerks zwischen Regierung, Industrie und Forschungsinstituten beider Länder fördern. Ferner soll eine Roadmap mit spezifischen gemeinsamen Maßnahmen zur Unterstützung des Markthochlaufs von grünem Wasserstoff entwickelt werden. Die Förderung öffentlicher und privater Investitionen in die Produktion, den Transport und den Verbrauch von grünem Wasserstoff und seinen Folgeprodukten soll gemäß der unterzeichneten Vereinbarung im Mittelpunkt der künftigen Zusammenarbeit stehen. Die Task Force soll auch den Austausch von Wissen und Erfahrungen in den Bereichen Regulierung, Normen und Sicherheitsverfahren sowie Nachhaltigkeitskriterien für grünen Wasserstoff erleichtern.
Die Task Force wird vom Unterstützungsbüro der Energiepartnerschaft in Neu-Delhi und in Berlin unterstützt. Das Deutsch-Indische Energieforum (IGEF) wurde 2006 auf Regierungschef-Ebene gegründet, um eine offizielle Dialogplattform für hochrangige politische Entscheidungsträger, Finanzinstitute, Industrie- und Forschungsorganisationen zu schaffen, die die bilaterale Zusammenarbeit bei der Energiewende in Deutschland und Indien intensiviert.
Aufgrund der guten Bedingungen für die Erzeugung von erneuerbarem Strom kann Indien langfristig ein weltweit wichtiger Produktionsstandort von grünem Wasserstoff werden. Wie von Premierminister Modi bereits im letzten Jahr verkündet, strebt Indien an, ein "Global Hub" für grünen Wasserstoff und wichtiger Exporteur von grünem Wasserstoff zu werden. Diese Bestrebungen Indiens sind für die deutsche Wirtschaft von großem Interesse. Einerseits können beim Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Indien von deutschen Unternehmen entwickelte Elektrolyseure zur Erzeugung des grünen Wasserstoffs zum Einsatz kommen. Deutsche Technologieanbieter arbeiten aber auch an weltweit führenden Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff. Hierzu zählt zum Beispiel die Weiterverarbeitung von Wasserstoff zu synthetischen Kraftstoffen wie E-Kerosin.