Mit den Internationalen Forschungskollegs Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Studies bringt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Internationalisierung der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften voran.
Hierzu werden Forschungszentren in wissenschaftlich und wissenschaftspolitisch wichtigen Regionen und Partnerländern in Asien, Lateinamerika und Afrika gefördert. An ihnen forschen gemeinschaftlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, dem Gastland sowie weiteren Ländern der Region aus verschiedenen fachlichen Blickwinkeln zu einem selbstgewählten Schwerpunktthema. Die Merian Centres legen den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften mit den jeweiligen Regionen. Sie eröffnen interkulturelle Perspektiven und helfen damit, gesellschaftliche Entwicklungen besser zu verstehen und Lösungsansätze für gegenwärtige soziale Probleme zu entwickeln.
Im Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies in the Humanities and Social Sciences (CALAS) in Mexiko, am Kolleg an der Universität Guadalajara, beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus interdisziplinärer Sicht mit Fragen der Wahrnehmung und Reflektion gesellschaftlicher Krisen durch Akteure aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Welche Antworten finden die Menschen auf verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen und Probleme? Wie können neue Ansätze zur Problembearbeitung – auch international – aussehen, und wie kann man sie in die Praxis überführen? Antworten auf diese Fragen werden unter anderem in eine Datenbank zu Strategien der Konfliktlösung einfließen. Auf dieser Grundlage können Lösungsansätze auch für gesellschaftliche Krisen in Deutschland und ganz Europa entwickelt werden. Das Kolleg ist ein gemeinsames Projekt der Universitäten Bielefeld, Kassel, Hannover und Jena und hat nicht nur am Hauptstandort in Guadalajara Forschungsgruppen eingerichtet, sondern auch in Buenos Aires (Nationale Universität San Martín), Quito (Lateinamerikanische Fakultät der Sozialwissenschaften) und San José (Universität Costa Rica).