Das Handlungsfeld Wissenstransfer zielt darauf ab, dass Hochschul-Dozenten in Tunesien dazu befähigt werden, dass sie selbst tunesische Studierende u.a. an verschiedenen elektronischen Geräten – hier vor allem an Siemens Modulen mit einem weltweiten Standard – schulen können. Nur 20-30% eines studentischen Abgangsjahres finden aktuell einen Platz im tunesischen Arbeitsmarkt. Gründe hierfür finden sich sowohl in der ungenügenden Ausbildungsqualität wie auch in den Marktbedingungen: Die jungen Leute finden einfach keine Stelle.
TIA steht für „Totally Integrated Automation“ und bedeutet, dass das tunesische Lehrpersonal im Zusammenspiel von Automatisierungskomponenten, der beteiligten Software sowie weiterer Systeme geschult wird. Gerade Tunesien ist ähnlich wie Oberfranken stark im Bereich Automatisierungstechnik. Das liegt u.a. auch daran, dass sich eine große Anzahl an Automobilzulieferern – darunter Firmen aus Deutschland und Bayern – inzwischen in dem Maghreb-Staat angesiedelt haben und dort auch produzieren. Dafür werden vermehrt spezialisierte Fachkräfte aus den Bereichen Mechatronik und Elektrotechnik benötigt. Das Projekt begleitet die sechs tunesischen Hochschulen dabei, die Studienbereiche Mechatronik, Elektrotechnik und allgemeine Managementkompetenz praxisorientiert auszurichten.
Von bayerischer Seite gibt es insgesamt fünf Projekte, deren Förderbescheide Staatsminister Dr. Florian Herrmann in München Anfang September an die GIZ, die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft, die Hans-Seidel-Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft e.V. übergeben hat. Die Bayerische Staatskanzlei sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützen dieses Projekt.